Nach knapp einem halben Jahr Ganztagesunterricht zieht der Rektor der Luginslandschule in Untertürkheim eine positive Bilanz.

Untertürkheim - Seit diesem Schuljahr gibt es für die Erstklässler an der Luginslandschule in Untertürkheim ein ganztägiges Unterrichtsangebot. Als erste Stuttgarter Grundschule hat sich die Luginslandschule im Zeitplan der Landeshauptstadt konzeptgetreu über ein Schülerhaus zur Ganztagsschule entwickelt. Einige Monate nach der Einführung des Ganztagsangebots zieht der Rektor Andreas Passauer eine positive Bilanz – auch wenn es an der einen oder anderen Stelle noch Verbesserungspotenzial gibt.

 

„Anfangs waren einige Eltern noch skeptisch und hatten Vorbehalte gegen den Ganztagesunterricht, weil sie dachten, das braucht es nicht“, erklärt Passauer. „Aber inzwischen bekommen wir sehr positive Rückmeldungen.“

Aktuell gibt es zwei Halbtages- und zwei Ganztagesklassen

Eigentlich sollte die Luginslandschule zur verbindlichen Ganztagsschule werden, doch weil einige Eltern ihre Kinder nur halbtags zur Schule schicken wollen, bietet die Luginslandschule auch halbtägige Unterrichtsformen an. Solange es mindestens 16 Kinder gebe, die die Halbtagsschule besuchen wollten, so Passauer, bleibe dieses Angebot bestehen. Aktuell gibt es zwei Halbtagsklassen mit 32 Erstklässlern und zwei Ganztagsklassen mit insgesamt 36 Schülern.

Bei den Kindern scheinen die Angebote am Nachmittag gut anzukommen. „Wir haben tolle Projekte“, sagt Esra Bozkurt, die Leiterin des Schülerhauses, die mit dem Rektor die pädagogische Verantwortung für die Ganztagesbildung an der Luginslandschule trägt. „Manchen Kindern gefällt es so gut in der Schule, dass sie am Nachmittag gar nicht nach Hause wollen.“

Zahlreiche Angebote für die Schüler

Für die Schüler gibt es nicht nur spielerische Angebote wie Basteln, Malen, ein Mode-Atelier oder eine Musical AG. Im Rahmen des Ganztagesunterrichts werden sie auch individuell gefördert – beispielsweise in den Stunden für „Individuelles Lernen“, den so genannten IL-Stunden. Dabei üben die Kinder unter Anleitung einer Lehrerin und einer pädagogischen Fachkraft genau die Deutsch- oder Mathematikaufgaben, die ihnen schwer fallen. Spezielle Computer-Lernprogramme unterstützen sie dabei.

Doch auch die Entspannung soll nicht zu kurz kommen, erklärt Rektor Passauer. Deshalb gibt es für die Schüler unter anderem einen Raum mit Spielen und Hörbüchern, Kletter- und Spielmöglichkeiten im Freien sowie einen Ruheraum, in dem sie ein Nickerchen machen können.

Die bauliche Situation soll noch optimiert werden

Trotz all dieser Angebote sieht der Schulleiter noch Verbesserungsmöglichkeiten. So will er nicht nur die Angebotsvielfalt ausbauen. Auch die räumliche Situation müsse optimiert werden. Bald wolle die Stadt eine Machbarkeitsstudie veröffentlichen, die zeigen soll, welche baulichen Veränderungen an der Luginslandschule möglich sind.

Schön wären nach den Worten des Rektors zum Beispiel mehrere Klassenzimmer, ein Arbeitszimmer und ein Gemeinschaftszimmer auf einer Etage. Zudem fehle im Bereich der Mensa eine Küche. Eine direkte Anbindung an das benachbarte Jugendhaus sei ebenfalls wünschenswert. Zunächst soll aber der Schallschutz im Speisesaal der Ganztagsschüler verbessert werden. „Im Moment ist es dort sehr laut, weil der Raum einfach keine gute Akustik hat“, sagt Passauer. „Das wollen wir kurzfristig ändern.“

Insgesamt ist Passauer mit der Entwicklung der Ganztagsschule zufrieden. „Trotzdem wollen wir weiter an unseren Angeboten arbeiten – in enger Kooperation mit den Eltern. Denn ohne die Zusammenarbeit mit ihnen geht es nicht.“