Nach quasi zeitgeschichtlich prägenden Produkten wie Seven up oder den Minuto-Instant-Nudelsuppen und nach der Übernahme der Mannheimer TAG Nahrungsmittel GmbH 1980 traf die allgemeine Krise der deutschen Nudelhersteller die Remstäler Teigwarenfabrikanten besonders heftig. Dies nicht von ungefähr, denn Birkel ist damals Direktbeteiligter im spektakulären und mit internationalen Schlagzeilen verbundenen Flüssigeiskandal gewesen. Der Vorwurf, der den Konsumenten Mitte der achtziger Jahre die Lust auf Birkel-Nudeln fürs Erste vergehen ließ: das Regierungspräsidium Stuttgart warnte vor mikrobiell verdorbenen Teigwaren. Vor Gericht erreichte Klaus Birkel zwar Jahre später, dass dort festgestellt wurde, die Warnung sei zu Unrecht erfolgt. Das Land musste deshalb eine Entschädigung in Höhe von rund 13 Millionen Mark (6,5 Millionen Euro) überweisen. Trotzdem verkaufte Klaus Birkel das Unternehmen im Jahr 1990 an die französische Danone-Gruppe. Diese hat dann zum Jahresbeginn 1998 den Standort in Endersbach komplett geschlossen.

 

1999 wurde Birkel nach einem Management-Buyout wieder eigenständig und übernahm wenig später den Nudelhersteller Möwe in Mecklenburg-Vorpommern. Acht Jahre später ist Birkel wiederum von dem spanischen Nahrungsmittelkonzern Ebro gekauft worden. Im Remstal zeugte bereits zu diesem Zeitpunkt lediglich noch die in einer Gebäudeetage am Waiblinger Schüttelgrabenring untergebrachte Birkel-Verwaltung von der einstigen schwäbischen Nudelherrlichkeit-mit einem Werksverkauf, der nur freitags von 12 bis 14 Uhr geöffnet war und der jetzt auch nach Hamburg umzieht.