Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)


Die Bezüge seien vom Präsidialrat als angemessen genehmigt worden; in dem vom früheren Musicalunternehmer Rolf Deyhle geleiteten Gremium sitzen unter anderem der Bahn-Chef Grube und die Verlegerin Friede Springer. Steiger begründete die Höhe der Bezüge auch damit, dass er mit seinem Privatvermögen hafte und für Darlehen der Stiftung eine persönliche Bürgschaft abgegeben habe.

Beim Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Berlin, das spendenfinanzierte Organisationen prüft, hieß es allgemein, eine Vergütung um 130.000 Euro liege bei gemeinnützigen Institutionen mit Einnahmen im zweistelligen Millionenbereich im vertretbaren Rahmen. Die Steigerstiftung erzielte 2009 nach eigenen Angaben Einnahmen von 17 Millionen Euro; sie und ihre Gesellschaften beschäftigen knapp 30 Mitarbeiter. Andere Funktionäre im Sozialbereich zeigen sich jedoch genügsamer: So verdient der Präsident des ungleich größeren Diakonischen Werkes laut Geschäftsbericht gut 134.000 Euro im Jahr.

Bisher hat sich die Steigerstiftung übrigens nicht um das DZI-Spendensiegel bemüht, das Unterstützern eine zielgerichtete Verwendung der Gelder garantieren soll. Steiger junior will hier den Kurs seines Vaters ändern: Wenn die Umstrukturierung abgeschlossen sei, werde man das Siegel beantragen - spätestens 2012.