An Schulen, Kitas, Altenheimen und Unfallschwerpunkten soll am Freitag verstärkt die Geschwindigkeit kontrolliert werden. Die Polizei will mit einem „Blitzermarathon“ Verkehrsteilnehmer sensibilisieren. Ob das wirkt, ist umstritten.

Die Polizei in Baden-Württemberg will zum Ende der Arbeitswoche nochmals verstärkt die Geschwindigkeit im Verkehr kontrollieren. Am Freitag sollen mit einem „Speedmarathon“ die meisten Kontrollen der Woche stattfinden, wie das Innenministerium mitteilte. Schon seit Montag läuft der sogenannte Blitzermarathon. Ziel der Aktion sei das Gefahrenbewusstsein zu stärken. Denn der häufigste Grund für tödliche Unfälle seien überhöhte Geschwindigkeiten.

 

Laut Ministerium wird besonders an Schulen, Kitas, Altenheimen und Unfallschwerpunkten kontrolliert. Wo genau die mobilen Messstellen stehen, wird in Baden-Württemberg im Gegensatz zu anderen Bundesländern nicht veröffentlicht. „Wir wollen, dass sich die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer flächendeckend und nicht nur punktuell an die geltenden Tempolimits halten“, sagte ein Sprecher.

Wo in Stuttgart hauptsächlich geblitzt wird

Auch in Stuttgart werden die Orte für die Kontrollen spontan ausgewählt, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte. Das Hauptaugenmerk in der Landeshauptstadt soll jedoch auf den Bundesstraßen liegen. Mit mobilen Lasergeräten der Motorradstaffel und Lichtschranken der Verkehrspolizei sind die Beamten dazu aufgerufen, verstärkt die Geschwindigkeit zu messen.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hält den sogenannten Blitzermarathon für wenig geeignet, um die Zahl der Raser-Unfälle zu verringern. „Eine zeitlich begrenzte Geschwindigkeitsmessung führt zwangsläufig nicht zu nachhaltigen Veränderungen im Fahrverhalten“, sagte der GdP-Vizevorsitzende Michael Mertens.

Der „Blitzermarathon“ ist Teil einer europaweit abgestimmten Kontrollwoche. Im vergangenen Jahr wurden in Baden-Württemberg 400 000 Fahrzeuge gemessen und rund 15 500 Verstöße geahndet. Noch bis einschließlich Sonntag (23.4.) soll verstärkt kontrolliert werden. Auch die Städte, Kommunen und Landkreise beteiligen sich an der Aktion.