Beide kommen aus mächtigen Familien, die sich aus der Sicht der regierenden Kommunistischen Partei gegenüber der Volksrepublik verdient gemacht haben. Bo ist der Spross von Bo Yibo, Gründungsmitglied der Kommunistischen Partei (KP) und einer der „acht Unsterblichen“. Wie auch der seit Jahresbeginn regierende Staatspräsident Xi Jinping gilt Bo Xilai als sogenannter „Prinzling.“ Die Affäre um das Ehepaar Bo fand im Frühjahr des vergangenen Jahres ihren vorläufigen Höhepunkt. Am 2. Februar 2012 war der Polizeichef der Metropole Chongqing, Wang Lijun, unverhofft in das US-Konsulat in der Nachbarstadt Chengdu geflohen, weil er um sein Leben fürchtete. Der wegen seiner umstrittenen Verbrechensbekämpfung auch als „Superbulle“ bekannte Polizeichef galt als enger Vertrauter von Bo. Doch Wang verriet, dass hinter der Ermordung eines britischen Geschäftsmann Bos Gattin Gu Kailai stecke. Sie hatte den Briten vergiftet, nachdem es beim Schmuggel von Familienvermögen des Ehepaares ins Ausland zum Zerwürfnis gekommen war.

 

Die Enthüllung des Skandals stürzte die chinesische Führung in eine schwere Krise – wurde darüber doch noch bekannt, dass selbst Spitzenpolitiker in schwere Korruptionsfälle verwickelt sind. Bis dahin gab es in der Bevölkerung nur vage Vermutungen. Zudem fiel diese Affäre mitten in den Führungswechsel, der in China nur alle zehn Jahre stattfindet. Bo galt als aufsteigender Stern und war die Galionsfigur einer bestimmten Strömung innerhalb der Führung der KP. Er hatte mächtige Unterstützer. Sie sahen in Bos Sturz ein Komplott. Selbst Putschgerüchte machten die Runde.

Unter Hausarrest

Bo steht seit seiner Entmachtung unter Hausarrest und wird an einem unbekannten Ort festgehalten. Über seine Haftbedingungen ist nur wenig bekannt. Zwischendurch kursierten im chinesischen Internet Bilder von ihm mit Vollbart. Den soll er sich aus Protest zugelegt haben.

Die Parteiführung hatte ihm im September seine Mitgliedschaft aberkannt. Doch auch dann schien er noch Unterstützer zu haben. Der China-Experte Jerome Cohen von der New York University of Law vermutet, einige innerhalb der Parteiführung wollten ihn lediglich unter Hausarrest stellen, um ihn vielleicht irgendwann wieder rehabilitieren zu können. Eine rechtliche Verurteilung dürfte einen solchen Schritt nun so gut wie unmöglich machen.

Chinesische Führungskrise

Beide kommen aus mächtigen Familien, die sich aus der Sicht der regierenden Kommunistischen Partei gegenüber der Volksrepublik verdient gemacht haben. Bo ist der Spross von Bo Yibo, Gründungsmitglied der Kommunistischen Partei (KP) und einer der „acht Unsterblichen“. Wie auch der seit Jahresbeginn regierende Staatspräsident Xi Jinping gilt Bo Xilai als sogenannter „Prinzling.“ Die Affäre um das Ehepaar Bo fand im Frühjahr des vergangenen Jahres ihren vorläufigen Höhepunkt. Am 2. Februar 2012 war der Polizeichef der Metropole Chongqing, Wang Lijun, unverhofft in das US-Konsulat in der Nachbarstadt Chengdu geflohen, weil er um sein Leben fürchtete. Der wegen seiner umstrittenen Verbrechensbekämpfung auch als „Superbulle“ bekannte Polizeichef galt als enger Vertrauter von Bo. Doch Wang verriet, dass hinter der Ermordung eines britischen Geschäftsmann Bos Gattin Gu Kailai stecke. Sie hatte den Briten vergiftet, nachdem es beim Schmuggel von Familienvermögen des Ehepaares ins Ausland zum Zerwürfnis gekommen war.

Die Enthüllung des Skandals stürzte die chinesische Führung in eine schwere Krise – wurde darüber doch noch bekannt, dass selbst Spitzenpolitiker in schwere Korruptionsfälle verwickelt sind. Bis dahin gab es in der Bevölkerung nur vage Vermutungen. Zudem fiel diese Affäre mitten in den Führungswechsel, der in China nur alle zehn Jahre stattfindet. Bo galt als aufsteigender Stern und war die Galionsfigur einer bestimmten Strömung innerhalb der Führung der KP. Er hatte mächtige Unterstützer. Sie sahen in Bos Sturz ein Komplott. Selbst Putschgerüchte machten die Runde.

Unter Hausarrest

Bo steht seit seiner Entmachtung unter Hausarrest und wird an einem unbekannten Ort festgehalten. Über seine Haftbedingungen ist nur wenig bekannt. Zwischendurch kursierten im chinesischen Internet Bilder von ihm mit Vollbart. Den soll er sich aus Protest zugelegt haben.

Die Parteiführung hatte ihm im September seine Mitgliedschaft aberkannt. Doch auch dann schien er noch Unterstützer zu haben. Der China-Experte Jerome Cohen von der New York University of Law vermutet, einige innerhalb der Parteiführung wollten ihn lediglich unter Hausarrest stellen, um ihn vielleicht irgendwann wieder rehabilitieren zu können. Eine rechtliche Verurteilung dürfte einen solchen Schritt nun so gut wie unmöglich machen.