Die Böblinger Panzerkaserne wird Standort einer zentralen amerikanischen Highschool für die Kinder der US-Soldaten in der Region Stuttgart.

Böblingen - Die Böblinger Panzerkaserne wird Standort einer zentralen amerikanische Highschool für die Kinder der US-Soldaten in der Region Stuttgart. Auf einem 2,3 Hektar großen Gelände des Übungsplatzes soll deshalb im Jahr 2012 ein Schulneubau für rund 620 Jugendliche entstehen. Außerdem wird die jetzige Elementary School für die Erst- bis Fünftklässler in den Neubau ziehen. Insgesamt knapp 1.200 Schüler würden dort künftig unterrichtet. Dies teilte das Stuttgarter Regierungspräsidium (RP) mit. Eine Sprecherin der Panzerkaserne, in der die zentrale Verwaltung der USArmy im Raum Stuttgart untergebracht ist, bestätigte dies.

Es gibt in und um Stuttgart noch insgesamt fünf Kasernen und Einrichtungen des amerikanischen Militärs: den Militärflughafen in Echterdingen, die Patch Barracks in Stuttgart-Vaihingen, die Kelley Barracks in Stuttgart-Möhringen, die Robinson Barracks in Bad Cannstatt und eben die Böblinger Panzerkaserne. Rund 22.000 Menschen - Soldaten, Zivilkräfte und Angehörige - leben und arbeiten dort. Schulen sind in den Patch Barracks, den Robinson Barracks und der Panzerkaserne. Die einzige Highschool für Jugendliche von der neunten Klasse an ist in den Patch Barracks. Sie wird nun nach Böblingen verlegt.

Auch ein Hotel wird dort eröffnet


Seit geraumer Zeit gibt es laut dem RPGespräche zwischen Vertretern der USArmy, der Stadt Böblingen, dem Landratsamt sowie Mitarbeitern des Regierungspräsidiums über den Schulneubau. Man rechnet mit Problemen - unter anderem mit zusätzlichem Verkehr. Momentan sei geplant, die Jugendlichen von den anderen Kasernenstandorten morgens mit Bussen zur Panzerkaserne zu bringen, sagte eine Sprecherin der US Army. Einige Eltern würden aber ihre Kinder wohl auch selbst mit dem Auto zur Schule fahren.

Das Verkehrsaufkommen war bereits im Jahr 2007 gestiegen. Einige Monate nach der Eröffnung eines Supermarktes in der Panzerkaserne hatten die Verkehrszähler des Landratsamtes Böblingen einen Zuwachs von fast 3.000 Fahrzeugen pro Tag registriert. In der kommenden Woche wird dort nun auch noch ein Hotel eröffnet. Es verfügt über 218 Zimmer mit 400 Betten und ist vor allem für neu ankommende Soldaten und deren Familien gedacht. Sie können dort unterkommen, bis ihnen eine Wohnung zugewiesen wird.

Für Schönaich hat der Bau positive Auswirkungen


"Wir wissen um die drohenden Verkehrsprobleme und suchen gemeinsam mit allen Beteiligten nach einer Lösung", sagten die Sprecher des RP und der Stadt Böblingen. Genauere Berechnungen darüber, wie sich der Verkehr durch die neue Schule auswirken werde, gebe es noch nicht, heißt es unisonso.

Positive Auswirkungen hat der Bau hingegen für das benachbarte Schönaich. Denn die Schule soll auf einem Gelände entstehen, das momentan noch in einer der Schutzzonen liegt, die das Munitionsdepot der Amerikaner umgeben. Im Depot lagern große Mengen Sprengstoff. Deshalb gibt es einen mehrere Kilometer umfassenden Schutzgürtel, in dem bestimmte baurechtliche Auflagen gelten. Damit die Armee ihre Schule bauen kann, wird sie die Sprengstoffmengen erheblich verringern. Dann können die Schutzzonen kleiner ausfallen. Davon werden eben auch die Bürger von Schönaich profitieren, durch deren Ort der Schutzgürtel jetzt noch verläuft. Die Kommune hatte in der Vergangenheit mehrfach auf dem Klageweg versucht, eine Aufhebung der Zonen zu erreichen.