Das alte Sanatorium, in dem die seltsam verlotterte Verwandtschaft der Brüder mit zahlreichem Federvieh sowie einem erschreckend überzüchteten Bullen haust, erinnert an das Frauenmörderhaus aus Alfred Hitchcocks „Psycho“ (1960). Die Bilder sind in Sepiatönen gehalten, Jensen lehnt sich ästhetisch an die morbide Schauerromantik der sechziger Jahre an, in denen Blutsauger- und Spukhausfilme Hochkonjunktur hatten.

 

Die Familie in diesem Gruselstück leidet allerdings nicht unter einem Fluch, sondern unter ganz alltäglichen Problemen. Aufgrund mangelnder Attraktivität und rabiater Umgangsformen leben Franz (Søren Malling), Gregor (Nikolaj Lie Kaas) und Dickerchen Josef (Nicolas Bro) isoliert von der Inselgemeinschaft, gehen keiner normalen Arbeit nach und zanken sich wie Kinder ums Abendbrot.

Der Umgang mit den anderen

Obwohl Jensen die Männer in ihrem Gebaren als unzivilisierte Hinterwäldler charakterisiert, schenkt er ihnen auch würdevolle Momente. Vor allem die Figuren Elias und Franz werden im atemraubenden Spiel von Mads Mikkelsen und Søren Malling zu verblüffend genauen Charakterstudien.

Die Männer, das zeigt sich bald, sind Opfer, die einerseits von ihrem Schicksal erlöst werden wollen, sich andererseits aber vor der Entdeckung ihres Geheimnisses fürchten. So fantastisch die Geschichte auch ist, im Grunde genommen geht es um die universale Frage, wie soziale Gemeinschaften mit Menschen umgehen, die nicht einer Idealvorstellung entsprechen.

Men and Chicken. Deutschland, Dänemark 2014. Regie: Anders Thomas Jensen. Mit Mads Mikkelsen, David Dencik, Nikolaj Lie Kaas, Bodil Jorgensen, Ole Thestrup. 104 Minuten. Ab 12 Jahren.

Das alte Sanatorium, in dem die seltsam verlotterte Verwandtschaft der Brüder mit zahlreichem Federvieh sowie einem erschreckend überzüchteten Bullen haust, erinnert an das Frauenmörderhaus aus Alfred Hitchcocks „Psycho“ (1960). Die Bilder sind in Sepiatönen gehalten, Jensen lehnt sich ästhetisch an die morbide Schauerromantik der sechziger Jahre an, in denen Blutsauger- und Spukhausfilme Hochkonjunktur hatten.

Die Familie in diesem Gruselstück leidet allerdings nicht unter einem Fluch, sondern unter ganz alltäglichen Problemen. Aufgrund mangelnder Attraktivität und rabiater Umgangsformen leben Franz (Søren Malling), Gregor (Nikolaj Lie Kaas) und Dickerchen Josef (Nicolas Bro) isoliert von der Inselgemeinschaft, gehen keiner normalen Arbeit nach und zanken sich wie Kinder ums Abendbrot.

Der Umgang mit den anderen

Obwohl Jensen die Männer in ihrem Gebaren als unzivilisierte Hinterwäldler charakterisiert, schenkt er ihnen auch würdevolle Momente. Vor allem die Figuren Elias und Franz werden im atemraubenden Spiel von Mads Mikkelsen und Søren Malling zu verblüffend genauen Charakterstudien.

Die Männer, das zeigt sich bald, sind Opfer, die einerseits von ihrem Schicksal erlöst werden wollen, sich andererseits aber vor der Entdeckung ihres Geheimnisses fürchten. So fantastisch die Geschichte auch ist, im Grunde genommen geht es um die universale Frage, wie soziale Gemeinschaften mit Menschen umgehen, die nicht einer Idealvorstellung entsprechen.

Men and Chicken. Deutschland, Dänemark 2014. Regie: Anders Thomas Jensen. Mit Mads Mikkelsen, David Dencik, Nikolaj Lie Kaas, Bodil Jorgensen, Ole Thestrup. 104 Minuten. Ab 12 Jahren.