Eine Aufweichung der Zugangsbeschränkungen für Masterstudiengänge hatte Wissenschaftsminister Peter Frankenberg (CDU) jedoch schon im Sommer auf eine Anfrage der Grünen eingeräumt. Damals erklärte er, "die Hochschulen können auf die Festlegung einer bestimmten Prüfungsnote, wie etwa 2,5, verzichten. Die Festlegung einer bestimmten Grenznote ist weder gesetzlich noch verordnungsrechtlich vorgegeben". Die Hochschulen könnten die Aufnahmekriterien selbst festlegen. Möglich seien auch Auswahlgespräche oder Studierfähigkeitstests.

Den Vorschlag der SPD wies am Donnerstag Dietrich Birk, der CDU-Staatssekretär im Wissenschaftsministerium zurück: "Der Bachelor ist keine Sackgasse, sondern eröffnet gute Perspektiven am Arbeitsmarkt." Einen Automatismus beim Übergang vom Bachelor in einen Masterstudiengang lehne die Regierung ab. Es sei "weltweit Standard", dass der Zugang zum Master neben dem Bachelorabschluss zusätzliche Qualifikationen voraussetze, die von den Hochschulen festgelegt würden, erklärte Birk. Allerdings wolle die Regierung allen qualifizierten Bachelorabsolventen den Zugang zum Masterstudium ermöglichen. Wenn der Bedarf steige, werde das Land zusätzliche Masterstudienplätze schaffen. Gegenwärtig seien genügend Plätze in den aufbauenden Studiengängen vorhanden.

Appell an die Wirtschaft


SPD-Chef Schmid hatte auch an die Unternehmen appelliert, Bachelorabsolventen einzustellen. Häufig seien die Firmen, die besonders laut jüngere Studienabgänger gefordert hatten, bei der Einstellung sehr zurückhaltend. Rainer Dulger, der Vorsitzende des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, hatte dagegen am Mittwoch versichert, "Bachelor- und Masterabsolventen sind in den Unternehmen gefragt und werden gerne eingestellt". Die jüngeren Absolventen könnten früh praktische Erfahrungen sammeln und an ihrem Profil arbeiten. Die Unternehmen würden intensiv daran arbeiten, dass Bachelorabsolventen sich weiterentwickeln könnten, hatte Dulger erklärt. Johannes Stober begrüßte die Initiativen der Wirtschaft. Das Ziel sei, Bachelorabsolventen eine echte Wahlmöglichkeit zu eröffnen, ob sie gleich in den Beruf gehen, oder weiterstudieren wollten.