Präsident Barack Obama, der am Donnerstag an einer Gedenkfeier für die Opfer in Boston teilnehmen will, nannte den Anschlag einen Terrorakt. Er räumte ein, dass es noch keine Hinweise gebe, wer für die Tat verantwortlich sei. Die Heimatschutzministerin Janet Napolitano sagte, der Anschlag sei nach jetzigem Kenntnisstand nicht Teil einer größeren Verschwörung gegen die USA. An Verkehrsknotenpunkten im Land würden aber weiter höhere Sicherheitsstufen gelten.

 

Die Suche nach den Bombenlegern könnte sich noch lange hinziehen. Denn laut Ermittlern spricht die Verwendung von Schnellkochtöpfen als Bauteil der Bomben sowohl für Amerikaner als auch für Ausländer als mögliche Täter. Rohrbomben wie jene in Boston wurden in früheren Jahren in Afghanistan, Indien, Nepal und Pakistan für Anschläge benutzt. Das Terrornetzwerk Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel hat in seinem englischsprachigen Online-Auftritt Anleitungen für den Bau solcher Sprengsätze verbreitet. Auch Faisal Shahzad, der im Mai 2010 einen Autobombenanschlag auf dem Times Square in New York verüben wollte, hatte seinen Sprengsatz aus einem Schnellkochtopf gebaut.

Allerdings ähneln die Bomben auch den Sprengsätzen, die Eric Rudolph für den Anschlag im Olympiastadion von Atlanta 1996 verwendete. Rudolph, ein fanatischer Abtreibungs- und Homosexuellengegner, hatte keine Verbindung zu islamistischen Terroristen.