Weissach hat es durch den Brandanschlag vom 24. August auf das geplante Asylbewerberheim in die bundesweiten Schlagzeilen geschafft. Der Bürgermeister Ian Schölzel bemüht sich nun, den Ruf seiner Gemeinde zu retten.

Weissach hat es durch den Brandanschlag vom 24. August auf das geplante Asylbewerberheim in die bundesweiten Schlagzeilen geschafft. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ zeigt die brennende Unterweissacher Unterkunft auf seiner Titelseite – als Beispiel für das „dunkle Deutschland“, in dem Flüchtlingen der Hass entgegenschlägt.

 

Politiker und Institutionen äußern sich betroffen zur Nachricht, dass der Brand in Weissach höchstwahrscheinlich ein Anschlag gewesen ist. „Die Fürsorge für Menschen auf der Flucht ist für Christen nicht verhandelbar“, sagt die Prälatin Gabriele Wulz von der evangelischen Landeskirche. Der Bischof der katholischen Diözese Rottenburg Stuttgart, Gebhard Fürst, nennt die Brandstiftung einen „Angriff auf die Menschenwürde“. Die Grünen-Landesvorsitzenden Oliver Hildenbrand und Thekla Walker verurteilen den Anschlag als „niederträchtig und unendlich feige“. Doch er könne nicht verhindern, dass Flüchtlinge im Land im bundesweiten Vergleich gut aufgenommen und integriert würden. Der Vorsitzende der Jusos Baden-Württemberg, Leon Hahn, fordert eine stärkere Polizeipräsenz vor Flüchtlingsheimen: „Wer Häuser anzündet, wird auch vor Gewalt gegen Menschen nicht zurückschrecken.“ Der FDP-Landtagsabgeordnete Jochen Haußmann betont: „Gewalt gegen Menschen lässt sich nicht politisch begründen.“

Richard Sigel, der Landrat des Rems-Murr-Kreises, meint, die Brandstiftung von Weissach „passt nicht zu dem großen ehrenamtlichen Engagement, das viele Bürgerinnen und Bürger des Rems-Murr-Kreises täglich unter Beweis stellen“. Der Weissacher Bürgermeister Ian Schölzel bemüht sich, den Ruf seiner Gemeinde zu retten. „Jetzt ist es an uns, zu zeigen, dass Weissach bunt und vielfältig ist“, sagt er.