Sport: Heiko Hinrichsen (hh)
Ihr Team galt als sehr heimstark.
Davon können wir leider nicht mehr reden. Wenn du gegen Aue und St. Pauli vor den eigenen Fans keinen Dreier holst, dann bist du nicht mehr heimstark. Das ist also gegen den VfB kein Faktor. Entscheidend ist, dass wir gegen den Spitzenreiter motiviert sind und ein gutes Spiel abliefern wollen.
Der VfB hat mit der Verpflichtung vieler junger, eher unbekannter Spieler wie Takuma Asano oder Carlos Mané einen Umbruch eingeleitet. Wie nehmen Sie den Club wahr?
Ich merke schon, dass man in Stuttgart großen Gefallen am neuen Trainergespann und dem Spielstil der Mannschaft gefunden hat. Der VfB hat eine Elf zusammengestellt, die gerade durch ihre Schnelligkeit begeistern kann. Mit Profis, die dem Verein bei seinem Ziel Wiederaufstieg richtig weiter helfen. Es ist eine interessante Mannschaft. Spieler wie Carlos Mané und Takuma Asano waren uns auch bekannt. Oder Marcin Kaminski. Den wollten wir sehr gerne nach Braunschweig holen. In solchen Fällen merkt man dann aber, dass man im Budget ein bisschen kleiner planen muss als der VfB Stuttgart.
Wie haben Sie Ihre eigene Mannschaft zusammengestellt?
Bei uns ist Kontinuität ein sehr großer Faktor. Das haben wir schon immer so gemacht, denn es hilft, erfolgreich zu sein. Mit Spielern wie Mirko Boland, Ken Reichel oder Domi Kumbela, der zwischendurch mal weg war, arbeiten wir nun teilweise schon seit zehn Jahren zusammen. Das schafft eine hohe Identifikation. Wir hatten vor der vergangenen Saison einen großen Umbruch und haben den Kader nun so ergänzt, dass wir ein Team haben, dass einige Jahre zusammen spielen kann.
Nach Ihrer 0:2-Niederlage im Hinspiel wurde beim VfB der neue Cheftrainer Hannes Wolf präsentiert. Wie bewerten Sie ihn und seine Arbeit?
Wenn man Erster ist, dann macht man nicht viel falsch. In den schwierigen Situationen, dem 0:5 in Dresden oder den beiden Niederlagen am Ende der Vorrunde, haben alle, auch der Manager Jan Schindelmeiser, die Ruhe bewahrt. Obendrein ist eine große Unterstützung von außen, von den Fans zu spüren. Es ist eine Euphorie da – und die ist mit Sicherheit auch ein Verdient des Auftretens und der Arbeit von Hannes Wolf.