Die Handwerker haben begonnen, die Decke im Alten Schulhaus Riedenberg mit einer Stahlkonstruktion zu verstärken. Dies ist vonnöten, damit im Herbst eine Bücherei einziehen kann. Sie wird von Ehrenamtlichen betrieben.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Riedenberg - Der Arbeiter ist mitten im Werkeln, da fragt er plötzlich: „Was wird hier eigentlich gemacht?“ Der Mann steht im Erdgeschoss der Alten Schule in Riedenberg. Er und seine Kollegen sind gekommen, um die Decke zum ersten Stock des Gebäudes zu ertüchtigen, wie das in der Fachsprache heißt. Einfach erklärt: Im Obergeschoss wird eine Bücherei einziehen, und weil der zu verleihende Lesestoff zu viel wiegt für das alte Haus an der Schemppstraße 10, hat die Stadt Stuttgart vor Kurzem die Arbeiter bestellt.

 

Anfang Juni haben die Handwerker mit dem Umbau begonnen. Sie verstärken die Decke mit einer Stahlkonstruktion. Das wird die Stadt Stuttgart geschätzte 18 000 Euro kosten. Erst vor wenigen Jahren hatte die Verwaltung 200 000 Euro in das Alte Riedenberger Schulhaus investiert. Damals wurde das Gebäude saniert, die Einweihung war vor sechs Jahren. Doch damals ahnte noch niemand, dass die Handwerker schon bald wieder vonnöten sein würden. Schließlich ist die Idee, dass der Sillenbucher Bernd Hoffmann mit seiner Gratis-Bücherei an die Schemppstraße ziehen wird, erst im vergangenen Jahr geboren worden.

Bisher gibt es keine Bücherei im Stadtbezirk

Der ehrenamtliche Bibliothekar Bernd Hoffmann hat seine Bücher eine Zeit lang in einer Garage an der Liliencronstraße kostenlos an die Sillenbucher verliehen. Doch dort musste er 2012 raus, weshalb er nach einer Alternative suchte. Im Stadtbezirk gibt es bisher keine Bücherei. Die Stadtbücherei Stuttgart versorgt Sillenbuch mit ihrem Bücherbus.

Bernd Hoffmann rechnet damit, dass er die Bücherei im Oktober eröffnet wird, wie er sagt. Zusammen mit zwei Helferinnen wird er seine Lektüre dann an ausgewählten Tagen in der Woche verleihen. „Zurzeit sind wir noch fleißig beim Katalogisieren“, erzählt Bernd Hoffmann. Schließlich soll alles professionell zugehen. Einen Teil der Schmöker lagert er übrigens schon in einem Nebenraum der Alten Schule. Daher ist er immer wieder vor Ort und sieht, wie weit die Arbeiter sind.