Reportage: Robin Szuttor (szu)
Was macht Ihr Sohn?
Wir haben keinen Kontakt. Ich weiß nicht, warum es so gekommen ist. Ich weiß es wirklich nicht. Er müsste jetzt um die 60 sein.
Sie waren ein Leben lang auf den Beinen.
Oh ja, ich bin immer gelaufen. Bei Stadtläufen, bei der Betriebssportgruppe von Bosch, wo ich Gruppenführer im Werkzeugbau und Vertrauensmann der IG Metall war. Ich habe den Westweg gemacht von Pforzheim nach Basel. Ich bin Marathon gelaufen, ich war Lauftrainer. Ich bekam die Goldene Ehrennadel des TSV Bietigheim, die Silberne vom Leichtathletikverband. Ich bin gelaufen, bis die erste Hüfte kaputt war. Seit 15 Jahren brauche ich Krücken. Heute kann ich sagen: Lieber 30 Kilometer am Tag laufen als gar nicht mehr. Aber ich klage nicht. Irgendwann wird alles weniger, das ist eben so.
Waren Sie noch einmal in Eberswalde?
Kurz nach der Wende, ja. Ich habe vor meinem Elternhaus gestanden. Es war in einem schlimmen Zustand, die Fenster waren mit Zeitungspapier zugebäppt. Da bin ich wieder gegangen.
Und Ihre Schatzkiste im Keller?
Vielleicht haben die Russen sie ausgegraben, vielleicht wird sie irgendwann von Archäologen entdeckt. Aber große Schätze sind nicht drin.