Der einzige Torjäger, der in der Geschichte der Fußball-Bundesliga nach vier Spielen noch häufiger traf als der Angreifer des VfB Stuttgart: Wer ist Peter Meyer?

Sport: Gregor Preiß (gp)

Es hätten einem viele Namen einfallen können für diesen Rekord. Allen voran Gerd Müller natürlich, die Nummer eins der ewigen Torjägerliste. Robert Lewandowski, Klaus Fischer, Dieter Müller, viele andere. Aber Peter Meyer?

 

Der Mann mit dem Allerweltsnamen hat nicht die allergrößte Karriere in der Fußball-Bundesliga hingelegt. Dennoch ist seine Name in diesen Tagen plötzlich wieder aufgetaucht – dank Serhou Guirassy, dem aktuell besten Torschützen der Liga. Acht Tore in den ersten vier Spielen hat der Mittelstürmer vom VfB Stuttgart hingelegt, was nach den Worten seines Sturmpartners Deniz Undav nicht nur eine „geisteskranke Quote“ darstellt, sondern auch einen Eintrag in den Rekordlisten der Bundesliga nach sich zieht. Denn acht Tore in den ersten vier Spielen, das gab es seit 1967 nicht mehr. Seit Peter „Pitter“ Meyer.

Abruptes Ende der Glückssträhne

Der heute 83-Jährige war in den Anfangsjahren der Fußball-Bundesliga für die Gladbacher Borussia aktiv. Und Meyer hatte gleich zu Beginn der Saison dasselbe wie aktuell Guirassy: Einen Lauf. Drei Tore am ersten Spieltag gegen Schalke (4:3), eines beim 1:1 am zweiten Spieltag gegen den VfB (1:1). Es folgte ein Doppelpack beim 4:0 gegen Werder Bremen (ein gewisser Günter Netzer traf einmal) und ein Dreierpack beim 8:2 gegen Kaiserslautern. Erst am fünften Spieltag riss die Serie: 0:1 gegen den 1. FC Nürnberg.

Oder besser: Sie riss kurz ab. Denn bis zum Start der Rückrunde traf Peter Meyer noch weitere zehn Mal. Die Bilanz: 19 Tore in 18 Spielen. Die Fans am Bökelberg skandierten: „Keine Feier ohne Meyer!“ Bis das Unglück seinen Lauf nahm. Bei einem Sichtungslehrgang des DFB zog sich der Stürmer in einem Trainingsspiel einen Schien- und Wadenbeinbruch zu, von dem er sich nie mehr richtig erholte. Im Grunde eine überflüssige Aktion, wie der einmalige A-Nationalspieler rückblickend einräumte. „Da schauten viele Verbandstrainer zu, wir wollten uns unbedingt beweisen.“

„Das hätte einen Torrekord gegeben, der heute noch bestehen würde“

Ohne die schlimme Verletzung, ist sich der gebürtige Düsseldorfer sicher, „hätte das bis zum Saisonende einen Torrekord gegeben, der heute noch bestehen würde“, wie Meyer vor drei Jahren in einem Interview sagte.

Mal sehen, welche Antwort Serhou Guirassy noch parat hat.