Die Schüler-Firma für Catering der Hasenbergschule existiert zwar schon lang, aber nie zuvor musste sie 300 Gäste verköstigen. Doch dank Erfahrung und schlauer Logistik haben die Förderschüler einen großen festlichen Empfang in der Stadtbibliothek geschmissen.

Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

S-West - Die Hasenbergschule stand in der vergangenen Woche ganz im Zeichen von Schnittchen und Häppchen. Und über den 54 Schülern und 16 Lehrkräften der Förderschule schwebte bedrohlich ein baguetteförmiges Damoklesschwert: Würden sie eine fast 300-köpfige Festgesellschaft verköstigen können? Würden sie 3000 Fingerfood-Teile und Nachtische hinkriegen? Kriegten sie hin. Sogar mit Bravour, sagt die Konrektorin Maike Diener-Cartes, und darauf seien die Schüler „stolz wie Oskar“. Die Gäste, die zum Empfang des Vorlese-Vereins Leseohren am Freitag geladen waren, seien übrigens auch äußerst zufrieden gewesen.

 

Hundertprozentiger Push

Die Hasenbergschule ist in die Großveranstaltung in der Stadtbibliothek am Mailländer Platz gleich doppelt involviert gewesen: Sie hat seit diesem Schuljahr selbst ein Leseohr und sie hat das Catering besorgt. Die Hasenbergschule ist nämlich eine der ersten Schulen, die eine Schülerfirma eröffnet hat, als diese Idee vor etwa 20 Jahren aufkam. Seither läuft der Betrieb. „Allerdings mussten wir noch nie eine derart große Anzahl an Leuten versorgen“, sagt Maike Diener-Cartes. Das sei ein anspruchsvolles logistisches Unterfangen gewesen. Die fünf Klassen wurden nach Aufgabenfeldern aufgeteilt. So gab’s etwa eine Nachtisch-Klasse, eine Hackbällchen- und Lachs-Klasse sowie die Schnittchen-Klasse. Die Jüngsten mussten Käseausstecherle backen. Einkaufslisten wurden angelegt, Belegungspläne für die beiden Schulküchen ausgearbeitet, der Transport der Platten zur Stadtbibliothek organisiert. Auf dem Empfang selbst sind die älteren Jahrgänge mit Tabletts umhergegangen. „Es war ein voller Erfolg! Das hat unseren Schülern einen hundertprozentigen Push gegeben. Sie haben erlebt: Wir sind gut, wir können was!“ Die Konrektorin Diener-Cartes ist begeistert. Inzwischen gebe es weitere Anfragen für Großveranstaltungen. Die Firmen-Einnahmen werden übrigens in Schullandheimaufenthalte und Ausflüge investiert.

Leseclub am Nachmittag

Während die Hasenbergschule in Sachen Catering über eine langjährige Erfahrung verfügt, ist der Leseclub eine neue Einrichtung. Die Schüler nennen ihn Lesekids, Bündnispartner ist der Verein Leseohren. Ermöglicht wurde die Einrichtung durch die Stiftung Lesen. Diese richtet im Rahmen des Förderprogramms „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Leseclubs als außerunterrichtliche Lernumgebungen in allen Bundesländern ein. In freizeitlicher Atmosphäre treffen sich Kinder und Jugendliche regelmäßig im Leseclub, um gemeinsam zu lesen, zu spielen und mit verschiedenen Medien kreativ zu arbeiten. Sieben Paten lesen nun regelmäßig nachmittags in der Hasenbergschule aus Kinderbüchern vor und überlegen sich passende Bastelarbeiten dazu. Das Angebot der Vorleser erfreue sich großer Beliebtheit, sagt Diener-Cartes.