Die CDU Degerloch hat Ende Januar einen prominenten Gast: Wolfgang Schäuble kommt zum Neujahrsempfang. Drei Wochen vorher trafen sich CDU-Vertreter und Beamte von Polizei und BKA im SBB-Waldaupark, um die Sicherheit zu checken.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Degerloch - Dass es eine große Nummer ist, wenn der Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble am 29. Januar nach Degerloch kommt, wusste Götz Bräuer bereits. Was dafür alles an Vorkehrungen nötig sind, hat den Vorsitzenden des Degerlocher CDU-Bezirksgruppe dann aber doch erstaunt. „Im Vorfeld haben wir uns keine großen Gedanken gemacht“, sagt Bräuer. Eine Veranstaltung mit einem Politiker vom Format Schäubles sei für die Bezirksgruppe „Neuland“, wie er sagt.

 

Am frühen Morgen des vergangenen Freitags war Bräuer zum SSB-Waldaupark gekommen, um mit Beamten der Polizei und des Bundeskriminalamtes (BKA) die Räume am Friedrich-Strobel-Weg zu inspizieren. Noch auf der Herfahrt war Bräuer davon ausgegangen, dass die Sache nach einer halben Stunde erledigt sein würde, gedauert hat die Begehung des Veranstaltungsortes dann aber anderthalb Stunden.

Was genau in dieser Zeit besprochen und angeschaut worden ist, bleibt das Geheimnis der Dabeigewesenen. „Die Sicherheitsstufe ist ziemlich hoch“, sagt Bräuer. Der Personenschützer des BKA will nicht einmal sagen, mit welchem Verkehrsmittel Deutschlands Finanzminister in der Landeshauptstadt anreist.

Speziell bei der Personalie Wolfgang Schäuble rufen die Sicherheitsvorkehrungen Erinnerungen wach. 1990 ist der damals 48-jährige Schäuble bei einer Wahlkampfveranstaltung im badischen Oppenau niedergeschossen worden. Der Grund dafür, dass er im Rollstuhl sitzt. Die Vorbereitungen auf der Waldau für den 29. Januar seien bei Gästen wie Schäuble „Standardmaßnahmen“, erklärt Rainer Hellmann, Erster Polizeikommissar und zuständig fürs Thema Objektschutz. Die CDU Degerloch rechnet mit 300 Besuchern; sie alle werden sich gegebenenfalls beim Einlass durchsuchen lassen müssen. Und die Kameras von Journalisten sollen am Tag X genauer unter die Lupe genommen werden.

Bei der Begehung drei Wochen vor Schäubles Besuch hat Götz Bräuer nicht nur erfahren, dass die Sicherheitsstufe höher als gedacht ist. Er hat auch hinnehmen müssen, dass die Kosten deshalb üppiger ausfallen als ursprünglich kalkuliert. „Wir dachten bisher, wir kommen mit eigenen Ordnern aus“, sagt der Degerlocher CDU-Chef. Die Polizeibeamten und Personenschützer fordern indes einen privaten Sicherheitsdienst. „Vom Budget her hat das natürlich eine andere Dimension“, sagt Bräuer. Er hofft auf finanzielle Unterstützung von der CDU Stuttgart und sieht dafür gute Chancen. „Schließlich profitiert auch die CDU Stuttgart von dieser Veranstaltung.“ Wenn einer wie Schäuble nach Degerloch kommt, ist dies schließlich eine große Nummer.

Neujahrsempfang mit Schäuble

Am Freitag, 29. Januar, lädt die CDU-Bezirksgruppe Degerloch zu ihrem Neujahrsempfang mit Wolfgang Schäuble. Beginn ist um 18.30 Uhr im SSB-Veranstaltungszentrum am Friedrich-Strobel-Weg 4.