2012 entdeckt, mit Cro auf zwei Touren gewesen, jetzt mit dem eigenen Album "TBB" auf Platz 27 der Charts durchgestartet: Beim Brüder-Duo Sam aus dem württembergischen Ochsenhausen läuft es ziemlich gut.

Stuttgart - Mixtape ins Netz gestellt, von Chimperator aufgespürt worden, auf dem Basketball-Feld gegen die Chimp-Macher das Verträgle gewonnen, mit Cro zweimal auf große Hallentour durch Deutschland, Österreich und Schweiz gegangen, schließlich Ende Februar 2014 das Debüt-Album „TTB“ („Two True Brothers“) veröffentlicht und damit auf Platz 27 der Deutschen Charts eingestiegen; hinter den Brüdern Samson und Chelo alias Sam liegen zwei intensive Jahre, seit sie Anfang 2012 das besagte Mixtape „ZWEInullZwölf“ auf die Server gewuppt haben.

Intensiv sind auch die letzten Wochen, denn das Duo bestreitet momentan seine erste eigene Tournee: „Brudis auf Tour“, Zielbahnhof Stuttgart, Wagenhallen, 12. April, ausverkauft. Natürlich, im Herzen des Chimperatorlandes. Und ebenfalls logo - wenn es nach ihnen geht, soll es einfach so weiterlaufen: „Ist sehr verrückt was alles so passiert. Wir sind mega happy mit allem und hoffen, dass wir nie aufwachen aus diesem Traum!“

Momentan sieht es nicht danach aus, dass Sam demnächst aus der Spur geraten. Ausgestattet mit einem Jazzy Jeff & The Fresh Prince Gedächtnis-Hi-Top-Haarschnitt setzen Sam wie Kollege Cro auf einen lebensbejahenden, positiven Vibe, egal ob auf Platte oder auf der Bühne, maßgeschneidert für die Generation #yolo. „Vielleicht liegt das ja an der guten Landluft in Ochsenhausen!“, meinen sie dazu. Allerdings betonen die beiden richtigerweise: „Wir gehen aber auch oft ein bisschen tiefer!“ Das beweisen reflektiertere Tracks, wie die Nummer „Liebe zur Musik“ von 2012.


In Ochsenhausen, gelegen zwischen Ulm und Bodensee mit knapp 9000 Einwohnern, sind Samson und Chelo verwurzelt („Home! Beste Stadt der WEEEEELLLLLTTT!“). Der Vater ist Deutscher, die Mutter kommt aus Sambia. Daheim prallt Volksmusik auf HipHop. „Das hat uns geprägt und findet sich deswegen auch in unserer Musik wieder.“ Nicht nur das: „Es war schon immer ein Mix aus ganz vielen Genres und Künstlern das uns beeinflusst hat.“ Auf „TBB“ verschmelzen Funk-, Soul-, Rock- und Pop-Anleihen mit HipHop-Beats, selbstgemacht, ja handgemacht in Ochsenhausen.

Ursprünglich planten beide eine Karriere als Basketballer, waren schon auf dem Sprung in die Staaten. Dann kam dieser Hip-Hop in ihr Leben. Chelo entdeckt die Turntables, Samson das Mic. Ein DJ, ein MC, die klassischste aller Hip-Hop-Besetzungen. Wie schon einst bei Eric B und Rakim, EPMD, Gang Starr oder später Eins, Zwo aus Deutschland. Ist es denn aber leichter mit dem eigenen Bruder Musik zu machen, als mit irgendeinem Freund oder gar nur Zweck-Kumpel? Ja, sagen sie: „Wir können uns blind vertrauen und das macht das ganze so perfekt! Die Chemie stimmt einfach.“

Ihren rasanten Aufstieg in den letzten zwei Jahren verdanken sie auch dem Internet. „Das macht sehr sehr sehr viel aus heutzutage, Gott sei Dank! So kamen wir vom Dorf in die große Stadt.“ Sam beherrschen die Social Media Klaviatur aus Facebook, Twitter und Instagram, ihre Youtube Videos erzielen bis zu eine Millionen Klicks. Man darf aber nie vergessen: Nur ein gutes Produkt bekommt Likes (FB), Sternchen (Twitter) und Herzchen (Instagram) und generiert somit immer neue Fans.

Und wenn Sam auf der Bühne stehen, dann sieht man: Ja, die sind gut. Aber fühlt sich Samson nicht manchmal als einziger Rapper in der Band etwas verloren auf den ganz großen Stages, wenn sich der Bruder derweil hinter dem DJ-Pult verschanzt? „Voll! Deshalb zwinge ich Chelo auch des Öfteren nach vorne zu kommen und zu tanzen - so passt das dann auch!“

 

Das Album TBB ist bereits bei Chimperator erschienen. Mehr Infos zur Tour von Sam gibt es hier.