Zu Beginn der anschließenden Diskussion stellte Ordnungsbürgermeister Martin Schairer fest, „dass wir mit diesen Empfehlungen einen Schritt weiter in Richtung nachhaltige Mobilität gekommen sind“. Die Zeichen deuteten in die Richtung eines Versuchs. Zuvor aber müsse die Debatte auf der politischen Ebene noch weitergeführt und inhaltlich konkretisiert werden.

 

CDU-Fraktionschef Alexander Kotz hält ein größeres Zeitfenster bis 12 Uhr für „gut vorstellbar“, da vormittags noch nicht viele Menschen in der Fußgängerzone unterwegs seien. Grünen-Sprecher Peter Pätzold begrüßte eine Verteilung mit Lastenrädern als ein „gangbares Konzept“. Problematisch sei aber die Anlieferung über den ganzen Tag. Zudem fehle ein Konzept zur Luftreinhaltung durch besonders abgasarme Transporter. Ohne eine bessere Überwachung gehe aber rein gar nichts.

Stadträte fordern schärfere Kontrollen

„Die Kontrollen reichen nicht aus“, befand auch SPD-Stadtrat Hans Pfeifer. Die immer größere Transporterflotte sei trotz Sperrzeiten den ganzen Tag über in der City unterwegs. Es sei auch fraglich, ob „eine Armada von Lastenrädern“ die Verhältnisse in der Fußgängerzone verbessere. „Und die erwünschten Umschlagflächen für Container sehen bestimmt auch nicht besonders grandios aus.“

Dem Bezirksbeirat Mitte würden viele Beschwerden über Paketdienste oder Pizzakuriere vorliegen, die jeden freien Flecken zuparkten, erklärte Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle. Sie sieht in den Empfehlungen einen „Versuch der Transporteure, „ihre Kosten auf Kosten des knappen öffentlichen Raums zu minimieren“. Die Speditionen und der Handel müssten statt dessen selbst für die von Ihnen benötigten Umschlagplätze sorgen.