Statt auf bestehenden Straßen herumzukurven, will sich Daimler diese auf seine Teststrecken holen. Die Strecke bei Heimsheim ist da nur ein Beispiel. Als Nächstes kopieren Thomas Löschke und seine Truppe die Leonberger Straße von Sindelfingen hinauf zur Deponie Dachsklinge. Außerdem stehen noch eine "Plattenstoßstrecke", eine Straße mit Splittauflage sowie mehrere Asphaltpisten in verschiedenen Zustandsformen auf dem Plan. Rund ein Dutzend Straßen liefern auf diese Weise die Vorlage für mehrere Tausend Gussformen. Aus denen puzzeln sich dann die Daimler-Prüfingenieure ihre Teststrecken zusammen - weltweit gleich und stets reproduzierbar, damit auch die darauf erzielten Ergebnisse überall vergleichbar sind.

 

Bis es so weit ist, haben die Männer auf der Heimsheimer Baustelle noch einiges zu tun. Für vier Teilstücke, 50, 80 und zwei mal 280 Meter lang, müssen sie Trennfolien spannen und darauf die Holzverschalungen fertig machen. In diese füllen sie dann 20 Zentimeter dicken Stahlbeton. Ist er ausgehärtet, können sie die 70, 90 und 120 Zentimeter breiten und 1,60 bis vier Meter langen Abdrücke von der Straße lösen. Die 700 Gussformen aus Heimsheim kommen dann in ein Zwischenlager, ehe sie voraussichtlich im Frühjahr zum ersten Mal nachgebaut werden - im Daimler-Prüfzentrum in Papenburg (Kreis Emsland). Dann wird die Straße zwischen Heimsheim und Friolzheim auch im Prüf- und Technologiezentrum nachgebaut, das Daimler in Immendingen (Kreis Tuttlingen) plant.

Straße bleibt leider wie zuvor

Hoffnungen, die Firma Daimler könnte die marode Straße in Heimsheim nach getaner Arbeit gleich noch sanieren, muss der Ingenieur Thomas Löschke derweil enttäuschen. "Davon ist mir nichts bekannt", sagt er lachend. Von den Arbeiten sollen möglichst keine Spuren zurückbleiben. Auch darum geben sich Adelio Azevedo, Anibal Silva und ihre Kollegen so viel Mühe.