Der schwäbische Autobauer Daimler wertet derzeit sein Pilotprojekt aus, bei dem Mitarbeiter in ihrer Freizeit und im Urlaub nicht durch E-Mails gestört werden sollten.

Stuttgart - Der Autobauer Daimler wertet derzeit einen Modellversuch aus, bei dem Mitarbeiter in ihrer Freizeit und im Urlaub nicht mit E-Mails gestört werden sollten. Es habe entsprechende Pilotprojekte in verschiedenen Bereichen an Ostern, Pfingsten und in den Sommerferien gegeben, sagte eine Sprecherin am Freitag in Stuttgart. Nach der Bewertung der Ergebnisse solle es dann für alle Daimler-Mitarbeiter mit PC-Arbeitsplatz auf freiwilliger Basis möglich sein, dass sie in ihrer Freizeit keine entsprechenden elektronischen Nachrichten bekommen.

 

Das entsprechende Vorhaben hatte Daimler Ende vergangenen Jahres angekündigt. Wer nicht im Dienst ist, kann seine E-Mails dann auf Wunsch automatisch löschen lassen. „Diese neue Spielregel zur E-Mail-Abwesenheit ist eine ganz wesentliche Maßnahme, damit unsere Belegschaft in Ruhephasen noch besser „abschalten“ kann“, hatte Personalvorstand Wilfried Porth erklärt. Einzige Voraussetzung: Ein Abwesenheitsassistent informiert den Absender über den zuständigen Vertreter und darüber, dass die E-Mail vom Angeschriebenen nicht beantwortet werden kann.

Ähnliche Wege geht nun auch das Bundesarbeitsministerium. Es hat sich verpflichtet, Mitarbeiter nur noch in Ausnahmefällen in ihrer Freizeit per Anruf oder E-Mail zu stören. Bei VW werden nach Dienstschluss keine Mails weitergeleitet. Die Telekom fordert dem Blatt zufolge ihre Mitarbeiter auf, in der Freizeit berufliche Telefonate und Schreiben zu unterlassen. Bei Eon, Puma oder BMW gibt es demnach ebenfalls Beschränkungen.