Alles in dieser Show wirkt irgendwie improvisiert, fast schon amateurhaft. Es gibt mehrere Bühnen, zwischen denen die Moderatoren Jason Schwartzman und Reggie Watts hin- und herrennen - quer durchs stehende Publikum. Mal halten sie zwei schreiende Babys auf dem Arm, mal matschen sie mit ihren Händen in Torten herum, mal suchen sie minutenlang den Preisträger in der großen Halle. Vorgegebene Reden oder Witze haben sie nicht. Die Kamerabilder sind oft unscharf und verwackelt, der eine oder andere Übergang klappt nicht. Chaos als Konzept.

 

Bei den Fans kommt das ganz unterschiedlich an. Ein „abgefahrenes Experiment“ sei es gewesen, schreibt einer beim Online-Netzwerk Twitter. „Ich habe mich gut amüsiert.“ Die Idee sei gut gewesen, kommentiert ein anderer, „aber die Umsetzung nicht“. Zahlreiche andere Fans sind dagegen völlig entsetzt. „Es tut weh, sich das anzuschauen“, schreibt einer und ein anderer bilanziert: „Das war die schlechteste Preisverleihungs-Gala aller Zeiten.“

Genauso wie MTV in den 80er und 90er Jahren mit seinen Clips die Musikbranche revolutionierte, tat es ab 2005 Youtube. Von jetzt an konnte jeder ein Star sein, ein Video auf der Plattform hochladen und auf Ruhm und Ehre hoffen. Zuerst noch reichlich unbeholfen, später immer professioneller präsentierten sich Musiker und Sänger mit ihrer Kunst neben reichlich Katzen- und Kindervideos.