Wissen/Gesundheit: Werner Ludwig (lud)
1989 verfügten nur elf Prozent der Haushalte über einen Telefonanschluss. Foto: DDR-Museum.de

Auf einen privaten Telefonanschluss musste man in der DDR so lange warten wie auf ein eigenes Auto. Selbst im Wendejahr 1989 verfügten nur elf Prozent der Haushalte über einen eigenen Apparat. Die Netze befanden sich auf dem Niveau eines Entwicklungslandes. Es gab auch kein einheitliches Vorwahlsystem. Je nachdem, von wo aus angerufen wurde, konnte ein Ort unterschiedliche Vorwahlen haben. Dafür verfügten DDR-Telefone wie das RTF Variant über eine Mithörfunktion der besonderen Art, die von den Kollegen der Staatssicherheit gerne genutzt wurde, um Regimekritiker zu überwachen. Er habe bei jedem Gespräch auch gleich „Grüße an die Genossen ausgerichtet“, erinnert sich der einstige DDR-Bürgerrechtler Wolfgang Templin.