Lokales: Hans Jörg Wangner (hwe)

Gleich, was seinen Figuren – die wichtigen von ihnen haben alle eine Kontur, ein Schicksal – widerfährt: Immer wieder stellt Derek B. Miller die Frage nach dem Wert der Werte. Ohne auch nur einmal den Zeigefinger zu heben. Statt dessen hat er das Weinen und das Lachen in einem Säckchen. Hochkomisch zum Beispiel die Szene, in der Sheldon den Verdacht seiner Enkeltochter Rhea pariert, er leide an Demenz.

 

Es ist ganz bestimmt kein Zufall, dass „Ein seltsamer Ort zum Sterben“ auch eine Verbeugung vor einem anderen Großen der amerikanischen Literatur ist: Mark Twain, dessen Huckleberry Finn die beiden Flüchtigen auf ihrer Reise ins Ungewisse immer wieder geistweise begleitet.

Einfach großartig.

Derek B. Miller: Ein seltsamer Ort zum Sterben. Roman. Aus dem Englischen von Olaf Roth. Rororo, Reinbek. 416 Seiten, 14,99 Euro. Als E-Book 12,99 Euro. Auch als Hörbuch, gelesen von Peter Matic: 5 Audio-CDs, ca. 375 Minuten. Random House Audio, 19,99 Euro.

Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss

Und damit ist der „Seltsame Ort“ auch ein Familienroman. Es geht um das Verhältnis der Generationen, wie sie miteinander umgehen, was sie sich zu sagen haben und vor allem, was sie vor einander verheimlichen wollen. Sein gescheitertes Familienleben versucht Sheldon mit der Rettung des namenlosen und stummen serbischen Buben – der alte Mann nennt ihn Paul – wieder ins Lot zu bringen. Dass er dabei nicht nur sein Leben, sondern auch das von ein paar völlig unbeteiligten Jägern aufs Spiel setzt, nimmt er in Kauf. Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss.

Eine Verbeugung vor Mark Twain

Gleich, was seinen Figuren – die wichtigen von ihnen haben alle eine Kontur, ein Schicksal – widerfährt: Immer wieder stellt Derek B. Miller die Frage nach dem Wert der Werte. Ohne auch nur einmal den Zeigefinger zu heben. Statt dessen hat er das Weinen und das Lachen in einem Säckchen. Hochkomisch zum Beispiel die Szene, in der Sheldon den Verdacht seiner Enkeltochter Rhea pariert, er leide an Demenz.

Es ist ganz bestimmt kein Zufall, dass „Ein seltsamer Ort zum Sterben“ auch eine Verbeugung vor einem anderen Großen der amerikanischen Literatur ist: Mark Twain, dessen Huckleberry Finn die beiden Flüchtigen auf ihrer Reise ins Ungewisse immer wieder geistweise begleitet.

Einfach großartig.

Derek B. Miller: Ein seltsamer Ort zum Sterben. Roman. Aus dem Englischen von Olaf Roth. Rororo, Reinbek. 416 Seiten, 14,99 Euro. Als E-Book 12,99 Euro. Auch als Hörbuch, gelesen von Peter Matic: 5 Audio-CDs, ca. 375 Minuten. Random House Audio, 19,99 Euro.