Insgesamt rechnen die Veranstalter des Kirchentags mit Kosten von 23 Millionen Euro, etwa die Hälfte davon bezahlt der Staat. Durch Eintrittskarten, Spenden und Sponsoring nimmt der Kirchentag 7,3 Millionen Euro ein, die Kirche gibt 3,2 Millionen Euro. Die Mitfinanzierung einer Kirchenveranstaltung durch den Staat stößt immer wieder auf Kritik. Er erwarte „einen Diskurs und keine Wahlkampfthesen“, hat nicht nur deshalb der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, im Vorfeld betont. Er bezog sich dabei auf den Auftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Ex-US-Präsident Barack Obama. Das Gespräch am Donnerstag vor dem Brandenburger Tor ist wohl die prominenteste Veranstaltung beim Kirchentag. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz wird tags darauf über die Glaubwürdigkeit in einer pluralen Gesellschaft reden, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Samstag über verantwortliches Handeln in der Gegenwart.

 

Aus Baden-Württemberg nimmt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) teil. Wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) wird der engagierte Katholik eine Bibelstelle auslegen – über Jesus und Zachäus, der zu den vom Volk verhassten Zöllnern zählte.

Umstrittene Auseinandersetzung mit der AfD

Mitunter beginnen die Auseinandersetzungen nicht erst auf dem Kirchentag. Schon vorab kritisiert wurde die Einladung der AfD-Politikerin Anette Schultner, die mit dem Berliner Bischof Markus Dröge das Thema Christen in der AfD diskutieren wird. Dröge hatte sich zuvor immer wieder kritisch über die Partei geäußert, die aus seiner Sicht für einen „Kulturverlust“ steht. Eine Initiative hat am Montag zum Boykott der Veranstaltung aufgerufen. Bilder von einem evangelischen Bischof und einer AfD-Funktionärin würden „dem Ansehen des Kirchentags und der Arbeit der Kirchen schaden“, erklärten Sprecher von „Kein Publikum für die AfD“.

Scharfe Töne könnte es auch bei Diskussion von Innenminister Thomas de Maizière (CDU) mit dem ägyptischen Großscheich Ahmad al-Tayyeb über Toleranz und friedliches Zusammenleben geben. Der Scheich, der den Rang eines Ministerpräsidenten hat, ist einer der mächtigsten sunnitischen Geistlichen. Er hat im vergangenen Jahr im Bundestag den Islamischen Staat verurteilt, sich aber auch gegen Israel positioniert und Selbstmordattentate gegen das Land gerechtfertigt.

Und natürlich geht es im Jubiläumsjahr der Reformation auch um die Frage, wie die Spaltung der christlichen Kirchen überwunden werden kann. Ein offizielles gemeinsames Abendmahl von Protestanten und Katholiken, seit Jahrzehnten ein Wunsch vieler Gläubiger, wird es wieder nicht geben – diesen Schritt will die katholische Kirche noch nicht gehen.

Aus Baden-Württemberg nimmt Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) teil. Wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) wird der engagierte Katholik eine Bibelstelle auslegen – über Jesus und Zachäus, der zu den vom Volk verhassten Zöllnern zählte.

Umstrittene Auseinandersetzung mit der AfD

Mitunter beginnen die Auseinandersetzungen nicht erst auf dem Kirchentag. Schon vorab kritisiert wurde die Einladung der AfD-Politikerin Anette Schultner, die mit dem Berliner Bischof Markus Dröge das Thema Christen in der AfD diskutieren wird. Dröge hatte sich zuvor immer wieder kritisch über die Partei geäußert, die aus seiner Sicht für einen „Kulturverlust“ steht. Eine Initiative hat am Montag zum Boykott der Veranstaltung aufgerufen. Bilder von einem evangelischen Bischof und einer AfD-Funktionärin würden „dem Ansehen des Kirchentags und der Arbeit der Kirchen schaden“, erklärten Sprecher von „Kein Publikum für die AfD“.

Scharfe Töne könnte es auch bei Diskussion von Innenminister Thomas de Maizière (CDU) mit dem ägyptischen Großscheich Ahmad al-Tayyeb über Toleranz und friedliches Zusammenleben geben. Der Scheich, der den Rang eines Ministerpräsidenten hat, ist einer der mächtigsten sunnitischen Geistlichen. Er hat im vergangenen Jahr im Bundestag den Islamischen Staat verurteilt, sich aber auch gegen Israel positioniert und Selbstmordattentate gegen das Land gerechtfertigt.

Und natürlich geht es im Jubiläumsjahr der Reformation auch um die Frage, wie die Spaltung der christlichen Kirchen überwunden werden kann. Ein offizielles gemeinsames Abendmahl von Protestanten und Katholiken, seit Jahrzehnten ein Wunsch vieler Gläubiger, wird es wieder nicht geben – diesen Schritt will die katholische Kirche noch nicht gehen.

Auch wer keine Eintrittskarte hat, kann an einem Teil der Veranstaltungen teilnehmen. Auf dem Roten Sofa am Berliner Alexanderplatz nehmen Prominente Platz und stellen sich den Fragen von Journalisten – darunter Familienministerin Manuela Schwesig (SPD), Linken-Politiker Gregor Gysi und der frühere Fußballnationalspieler Cacau. Anders als frühere Kirchentage beschränkt sich der 36. seiner Art nicht nur auf die Großregion Berlin/Potsdam. 500 Jahre nach Beginn der Reformation spielt auch Wittenberg eine große Rolle. Die Stadt, in der Martin Luther vor 500 Jahren seine 95 Thesen veröffentlichte, steht vor allem am Wochenende im Zentrum. Am Samstag ist auf den Elbwiesen eine Lichternacht geplant. Wer will, kann dort übernachten und am Sonntagmorgen einer Sonnenaufgangsandacht beiwohnen. Zum Abschlussgottesdienst am Sonntag werden mehr als 100 000 Gäste erwartet.