Nun begannen die Probleme – und nun zeigte sich, dass es nicht immer so reibungslos laufen kann wie gegen Portugal. Die Abwehr, bei dieser WM fast völlig neu formiert, begann zu wackeln. Und das zentrale Mittelfeld gab keinen Halt, sondern sorgte für den nächsten Tiefschlag: Ein riskantes Zuspiel von Lahm auf Sami Khedira leitete das 1:2 ein. Nicht der einzige Fehler des Kapitäns, der schon gegen Portugal bislang unbekannte Schwächen gezeigt hatte. Und nicht das einzige Mal, dass Khedira einen Schritt zu spät kam.

 

„Sami ist bei diesem Tempo an seine Grenzen gekommen“, sagt Löw. Es ist kaum vorstellbar, dass der frühere Stuttgarter nach seinem Kreuzbandriss ein komplettes Turnier durchsteht. Dass bei Schweinsteiger schon ein Kurzeinsatz genügte, um in den dunkelroten Bereich zu geraten, macht die Sache nicht einfacher. Immerhin: als Zeichen „guter Moral“ wertet es Löw, dass sein Team mit dem Ausgleich durch Miroslav Klose wieder zurückkam, ehe die wilde Hatz in den Schlussminuten begann.

Nun folgt also das Duell mit den USA, das Endspiel gegen Jürgen Klinsmann – wobei die DFB-Auswahl mit einem Unentschieden auf jeden Fall in das Achtelfinale einziehen würde. „Das wollten wir vermeiden“, sagt Sami Khedira, während Philipp Lahm die Nation beruhigt: „Ich sehe keine Gefahr, dass wir nach Hause fahren.“