Die Pläne, die Hölzlberger im Besprechungssaal im Rathaus vor sich ausbreitet, sind bunt und wenig erfolgversprechend. So sieht es zumindest der Bürgermeister. „Augenscheinlich spricht nichts gegen das KSK-Gelände“, sagt er, „keine kartierten Biotope, kein Naturschutzgebiet.“ Da müsse schon eine europäische geschützte Art auftauchen, um einen Stopp zu bewirken, sagt Hölzlberger. Er kann den Frust der Bauern gut verstehen, die nicht auf ihr Ackerland verzichten wollen. Drei Familien trifft es besonders hat, darunter ist ein Biobauer, der ein Fünftel seiner Fläche abgeben müsste und sich wie die anderen dem Verkauf verweigert. Ihre größte Sorge ist die Zwangsenteignung.

 

Kommt das KSK-Gelände oder nicht? Von Glaskugelprophezeiungen hält Hölzlberger wenig und rechnet damit, dass noch etliche Jahre ins Land ziehen, bevor eine finale Entscheidung fällt. Der Schutz des Eigentums werde in Deutschland großgeschrieben, betont der Bürgermeister, und schließlich hätte das Land den bisherigen Absetzplatz ohne große Not aufgegeben.

Die Haiterbacher können sich wehren, schon zweimal haben sie militärische Pläne durchkreuzt, erinnert sich der Rathauschef und blickt zurück in die Chronik. Als 1963 Atomsprengköpfe am Ortsrand stationiert werden sollten, marschierten die Bürger vor das Rathaus. Die Nato-Raketenbasis wurde nie gebaut. Gegen einen Truppenübungsplatz, der Ende der 70er Jahre geplant war, gründete sich eine Bürgerinitiative, auch er wurde verhindert. „Wer weiß“, orakelt der Bürgermeister, „vielleicht findet sich doch noch ein anderer Ort.“