Die Polizeipsychologin Tanja Haffner aus der Sat-1-Serie „Der letzte Bulle“ ist auch so eine Figur. Eine Ermittlerin, die so leicht keiner aus dem Konzept bringt, höchstens ihr Kollege Mick (gespielt von Henning Baum) – Vertreter einer Spezies, vor der sie ihre iranische Mutter immer gewarnt hat. Der Macho.

 

Im richtigen Leben käme so einer als Partner nicht infrage, sagt die alleinerziehende Mutter einer Tochter und lacht. Beruflich macht sie da schon mal eine Ausnahme. Zwischen Mick und ihr knistert es. Ihre On-and-off-Beziehung ist das i-Tüpfelchen dieser Krimiserie. Sie zeigt die beiden Alphabullen von ihrer verletzlichen Seite. 2012 gewannen sie dann den Deutschen Fernsehpreis für die Serie.

Ein Mädchen mit Brille, das kein Wort Österreichisch spricht

Fotos von der Preisverleihung zeigen eine vor Glück strahlende Gewinnerin. Es fällt schwer, darin die Frau aus ihrem Buch zu erkennen. Ein Mädchen mit einer großen Brille, das in der Grundschule nicht den Mund aufbekommt, weil es kein Wort Österreichisch spricht. Im Wien der siebziger Jahre ist sie, geboren 1967 im Iran, die einzige Ausländerin in der Klasse. Sie sagt, sie habe dort eine Lektion fürs Leben gelernt – ihre Herkunft zu verleugnen.