Als Marge Assange fragt, ob gerade ein irakischer Journalist umgebracht worden sei, erwidert Assange grummelig, das sei Unfug, es werde eine afghanische Hochzeit bombardiert, und als Homer ihm sein Geheimnis verrät, dass er nämlich keine Unterwäsche trägt, zeigt sich Assange wenig interessiert. Damit hat sich dann auch schon der groß angekündigte Auftritt von Assange bei den Simpsons. Ein wenig, hat man als Zuschauer das Gefühl, als sei da eine Gelegenheit verschenkt worden.

 

Aber nicht die Gelegenheit zur zeitgemäßen politischen Parodie. Denn nachdem die Simpsons den Springfieldern bei einem Besuch, verkleidet als Burns und Smithers, berichten, wie paradiesisch es in der anarchischen Kommune zugeht, überfällt Springfield die Outlands und verwandelt sie in genau das, was Springfield einmal war: eine durchschnittliche amerikanische Stadt inklusive politischer Korruption und schlechter Schulen, wie der Bürgermeister stolz verkündet – so machen die demokratischen Institutionen der Tea-Party-Utopie der Regierungsfreiheit den Garaus.

Selbst diese eher mittelmäßige Folge der „Simpsons“ ist noch immer um vieles besser als das meiste, was es sonst auf den rund 500 amerikanischen Kabelkanälen zu sehen gibt. Die Bitte im Abspann an die Zuschauer, doch erst ein paar Schritte an die Luft zu gehen, bevor man ins Internet schreibt, wie grauenhaft die Folge war, war jedenfalls unnötig. Dazu, die Simpsons zum Teufel zu jagen, gibt es keinen Anlass.