Viele Fotos und Filme belegen das muntere Leben in dem Lumholtz-Lodge getauften Haus – nach dem dort vorkommenden Lumholtz-Baumkänguru. „Nein, langweilig ist es mir nie“, sagt Margit Cianelli lachend. Und sie erzählt, wie aufwendig es sei, Baumkängurukinder großzuziehen: „Mit dem regelmäßigen Schoppen geben ist es da nicht getan.“ Als Ersatz für den Beutel trägt sie die Babys in der Bluse mit sich herum, damit sie die Nähe der „Mutter“ fühlen – und damit sie unter fürsorglicher Aufsicht sind.

 

Später muss sie mit den heranwachsenden Tierkindern das Leben in freier Wildbahn trainieren. Dazu wird zunächst auf einem Abenteuergehege mit Bäumen, Strickleiter, Hängematte und Ästen geübt. Anschließend geht es in den Regenwald hinter der Lodge. Die Kletterbäume dürfen aber nicht zu hoch sein. „Sobald man ihren Schwanz nicht mehr erreichen kann, sind sie weg – und runter kommen ist viel schwerer als hoch“, weiß Margit Cianelli.

Manche Rettungsaktion ist recht kostspielig, vor allem wenn kranke oder verletzte Kängurus zu versorgen sind. Immerhin: „Die Tierärzte behandeln meine Pfleglinge umsonst, nur Medikamente, Röntgenbilder und Blutuntersuchungen müssen bezahlt werden“, erzählt sie.

So ist die Lumholtz Lodge im Laufe der Jahre ein bisschen zu einer Art Tierpflegestation geworden. Das, aber vor allem auch die beeindruckende Artenvielfalt in den verschiedenen Waldarten des dortigen Tafellands fasziniert mittlerweile Besucher aus aller Welt, denn Margit Cianelli hat ihr Haus für Bett-und-Frühstück-Gäste geöffnet. Das Angebot wird auch gerne von deutschen Naturliebhabern angenommen, die den dortigen Regenwald mit Possums, kleinen Kängurus – den Wallabys – und zahlreichen Vogelarten sowie den vielen unterschiedlichen Pflanzen erkunden wollen.

Auch die Wilhelma profitiert von dem großen Waldstück rund um die Lodge. Dort sammelt die Hausherrin nämlich immer mal wieder Früchte und Samen und schickt sie nach Stuttgart an den zoologisch-botanischen Garten – was den dortigen Botaniker Björn Schäfer sehr freut: „Wir säen die Samen dann aus und zeigen die Pflanzen in unseren australischen Landschaften.“

Solche hilflosen Babys werden immer wieder gefunden, und zwar im Beutel überfahrener Baumkänguru-Weibchen. Während die Mutter dabei meist tödlich verletzt wird, hat das Junge im Beutel eine gute Überlebenschance – vorausgesetzt, es wird richtig gepflegt und gefüttert. Gerade bei Baumkängurus aber ist dies äußerst schwierig. Das musste auch Margit Cianelli feststellen, als sie Arnie bekam. Zwar wuchs dieses erste Baumkänguru-Findelkind, das gerade einmal 110 Gramm wog, dank Spezialmilch und intensiver Pflege zunächst prächtig heran. Doch dann starb Arnie, als er bereits vier Kilo wog, nachdem er selbst im Wald auf Nahrungssuche gegangen war. Aber warum nur?

Im Gespräch berichtet die zur Aufzuchtspezialistin gewordene Tierpflegerin gerne, warum sie bei ihren nächsten Baumkänguru-Zöglingen mehr Erfolg hatte. „Ich hatte unter anderem festgestellt, dass die jungen Tiere versuchten, an meinem Mund herumzulecken.“ Aus dieser Beobachtung schloss sie, dass ganz junge Tierbabys auf diese Weise womöglich Bakterien oder winzige, einzellige Tiere von der Mutter erhalten, die im noch jungen Darm für die Verdauung der Blätter unerlässlich sind. Und so impfte die menschliche Pflegemutter die Joeys mit dem Mageninhalt eines überfahrenen erwachsenen Tiers.

Auch wenn manche Tierärzte und Biologen skeptisch sind, in der Praxis hilft diese Spezialbehandlung offenbar. Kimberley ist jedenfalls ein augenfälliger Beweis für den Erfolg dieser Aufzuchtmethode. Auch eine ganze Reihe weiterer Baumkänguru-Waisen verdanken Margit Cianelli ihr Leben, darunter Geoffrey. Nachdem er groß und stark geworden war, lebte er elf Jahre lang im Wald rund um das Haus – nachdem er nach heftigen Kämpfen das Männchen vertrieben hatte, das vorher dort gelebt hatte. Doch Geoffrey kam immer wieder zu Besuch in sein altes Pflegeheim und freute sich, wenn er auf seiner Ziehmutter herumklettern und an den Süßkartoffeln im Haus naschen konnte – wobei er auf eine solche Zusatzkost keineswegs angewiesen war. „Doch dann wurde er leider Opfer einer Hundeattacke oder vielleicht auch eines Dingos, eines australischen Wildhunds“, bedauert seine Pflegemutter.

Reiseziel für Naturliebhaber

Viele Fotos und Filme belegen das muntere Leben in dem Lumholtz-Lodge getauften Haus – nach dem dort vorkommenden Lumholtz-Baumkänguru. „Nein, langweilig ist es mir nie“, sagt Margit Cianelli lachend. Und sie erzählt, wie aufwendig es sei, Baumkängurukinder großzuziehen: „Mit dem regelmäßigen Schoppen geben ist es da nicht getan.“ Als Ersatz für den Beutel trägt sie die Babys in der Bluse mit sich herum, damit sie die Nähe der „Mutter“ fühlen – und damit sie unter fürsorglicher Aufsicht sind.

Später muss sie mit den heranwachsenden Tierkindern das Leben in freier Wildbahn trainieren. Dazu wird zunächst auf einem Abenteuergehege mit Bäumen, Strickleiter, Hängematte und Ästen geübt. Anschließend geht es in den Regenwald hinter der Lodge. Die Kletterbäume dürfen aber nicht zu hoch sein. „Sobald man ihren Schwanz nicht mehr erreichen kann, sind sie weg – und runter kommen ist viel schwerer als hoch“, weiß Margit Cianelli.

Manche Rettungsaktion ist recht kostspielig, vor allem wenn kranke oder verletzte Kängurus zu versorgen sind. Immerhin: „Die Tierärzte behandeln meine Pfleglinge umsonst, nur Medikamente, Röntgenbilder und Blutuntersuchungen müssen bezahlt werden“, erzählt sie.

So ist die Lumholtz Lodge im Laufe der Jahre ein bisschen zu einer Art Tierpflegestation geworden. Das, aber vor allem auch die beeindruckende Artenvielfalt in den verschiedenen Waldarten des dortigen Tafellands fasziniert mittlerweile Besucher aus aller Welt, denn Margit Cianelli hat ihr Haus für Bett-und-Frühstück-Gäste geöffnet. Das Angebot wird auch gerne von deutschen Naturliebhabern angenommen, die den dortigen Regenwald mit Possums, kleinen Kängurus – den Wallabys – und zahlreichen Vogelarten sowie den vielen unterschiedlichen Pflanzen erkunden wollen.

Auch die Wilhelma profitiert von dem großen Waldstück rund um die Lodge. Dort sammelt die Hausherrin nämlich immer mal wieder Früchte und Samen und schickt sie nach Stuttgart an den zoologisch-botanischen Garten – was den dortigen Botaniker Björn Schäfer sehr freut: „Wir säen die Samen dann aus und zeigen die Pflanzen in unseren australischen Landschaften.“