Deshalb übt Audel, der in der Bundesliga auf eine Bilanz von nur drei Kurzeinsätzen am Anfang seiner Stuttgarter Zeit kommt, im VfB-Trainingslager in Donaueschingen derzeit abseits des Teams - und wirkt, obwohl schon zwei Jahre Teil des Kaders, wie ein Neuzugang. „Es gibt viele Dinge, die ich hier wieder neu entdecke“, sagte der Außenbahn-Spieler Anfang Juli den „Stuttgarter Nachrichten“. „Der Trainer ist für mich neu, auch wenn ich ihn schon eineinhalb Jahre kenne. Trainiert habe ich unter ihm aber noch nicht wirklich.“

 

Im Unterschied zur Leihgabe Hoogland (Knorpelschaden im rechten Knie), der bei Schalke 04 lange ausfiel und nun beim VfB seit Mittwoch wieder voll im Mannschaftstraining steht, muss Audel weiter geduldig sein. Es könne noch die gesamte Hinrunde dauern, bis er für den normalen Spielrhythmus wieder voll belastbar ist, meint der Mediziner Best. Zwar sei Audel ein positiver Typ, doch im Allgemeinen sind solche Phasen für Profis auch psychisch belastend. „Für den Spieler ist Fußball sein Lebensinhalt, mit dem er seinen Unterhalt verdient. Da sind Karriere-Ängste normal“, sagt Best.

Ein Positivbeispiel macht Hoffnung

Hoffnung geben könnte Audel, Andreasen und Co. der Dortmunder Kapitän Sebastian Kehl. Wegen mehrerer Verletzungen kam er über lange Zeit kaum noch zum Einsatz, wurde in der vergangenen Saison aber wieder zum Leistungsträger und mit der Borussia zum dritten Mal Meister. „Das war eine sehr schwere Zeit, aber ich möchte nicht zurückblicken, sondern nach vorne“, sagt Audel. „Jetzt geht es darum, wieder das alte Niveau zu erreichen.“ Es kann noch etwas dauern.