Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Angriff Wegen seiner Personalpolitik im Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) muss Dirk Niebel nicht nur viel Kritik, sondern auch Spott einstecken. Er bemühe sich derzeit "nach Kräften um den Nachweis, dass frühere Berufe einen Politiker nachhaltig prägen können", spottete etwa der Berliner "Tagesspiegel". Der Hintergrund: nach einigen Jahren als Fallschirmjäger hatte der 48-Jährige längere Zeit als Arbeitsvermittler gearbeitet. Nun, heißt es, vermittele er eben Parteifreunde auf Ministeriumsposten.

 

Abwehr Niebel wehrt sich vehement gegen den Vorwurf, er würde sein Ministerium zum Zwecke der Versorgung von Liberalen aufblähen. Tatsächlich erhält das Ressort etwa 180 neue Stellen und zwei zusätzliche Abteilungen. Durch den Umbau der Entwicklungshilfeorganisationen würden unter dem Strich aber 300 Stellen eingespart. Es handele sich um „eine der größten Entbürokratisierungsmaßnahmen, die es jemals in Deutschland gegeben hat”, sagt der Minister.