Die Redaktion der StZ hat die häufigsten Leserfragen zu Stuttgart 21 zusammengetragen. Gegner und Befürworter geben die Antworten.

Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)
Stuttgart - Rund um Stuttgart 21 hat sich eine überaus profunde Sachdebatte in der Bürgerschaft entwickelt - viele Befürworter wie Gegner haben sich tief in die Materie eingearbeitet. Dennoch bleiben viele Fragen offen. Die StZ hat deshalb eine Auswahl an Fragen, die Leser immer wieder gestellt haben, an die Befürworter und Gegner weitergereicht. Für die Projektpartner beantwortet deren Sprecher Udo Andriof diese Fragen. Für das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 spricht Gerhard Pfeifer vom Bund für Umwelt und Naturschutz. Die Antworten geben wir in einer ungekürzten Fassung wieder.

Reichen acht Gleise für den neuen Tiefbahnhof wirklich aus?


Die Projektpartner:
Alle Untersuchungen belegen, dass der neue Durchgangsbahnhof mit acht Gleisen eine deutlich höhere Leistungsfähigkeit hat als der alte Kopfbahnhof mit seinen 16 Gleisen. Mit hoher Qualität können bei Stuttgart 21 zwischen 42 und 51 Züge pro Stunde gefahren werden. Im Vergleich dazu schafft K 21 mit einem ertüchtigten Kopfbahnhof nur zwischen 28 und 38 Zügen pro Stunde. Entscheidend für die Leistungsfähigkeit sind nicht die Anzahl der Bahnsteige, sondern die Möglichkeiten, diese schnell und flexibel anzufahren. Sollte in ferner Zukunft jemals der Bedarf für ein neuntes und zehntes Gleis bestehen, sind diese jeweils außen im Tiefbahnhof nachrüstbar.

Das Aktionsbündnis:
Schon Mitte der 90er-Jahre wurde im Raumordnungsbeschluss ein neuntes und zehntes Gleis als wichtige Option genannt. Auch der verstorbene Regionaldirektor Bernd Steinacher (CDU) hat sich vergeblich dafür stark gemacht. Vor allem für die Umsetzung eines integralen Taktfahrplanes (siehe unten) sind mehr Bahnsteige unerlässlich.