Doch das ist freilich nur der ernsthaft erzählte Rahmen der Geschichte, in deren Verlauf die Beteiligten viel Gelegenheit bekommen, eine Bosheit an die andere zu reihen. Aber auch bei den Dialogen und szenischen Einfällen sah sich Dagtekin offenbar genötigt, dicker aufzutragen, um einen Steigerungseffekt zu erzielen. Vieles ist nach wie vor enorm komisch, doch nicht mal diesem Ausnahmeautor gelingt ein niveauvoller Viagrasketch.

Die Leistungen der Schauspieler schmälert das allerdings nicht (Regie: Sophie Allet-Coche). Wie gut die Stammkräfte sind, weiß man längst. Damit wieder Spannung entsteht, hat Dagtekin zu einem bewährten Mittel gegriffen, das auch im Mannschaftssport gut funktioniert: Frische Kräfte kitzeln noch ein bisschen mehr Potenzial heraus und schaffen außerdem neue Allianzen. Der neue Pathologe Günni wird fortan vermutlich nicht nur ein nie versiegender Quell makabren Humors sein, sondern wohl auch eine feste Größe in der Gefühlswelt von Schwester Sabine (Annette Strasser) werden. Eins aber wird der neuen Staffel fehlen: Nora Tschirners wunderbarer Auftritte als Mitzi Knechtelsdorfer beschränken sich leider auf den Auftaktfilm.