Wie sicher sind Sie in diesem kurzlebigen Geschäft, dann überhaupt noch im Amt zu sein?
Kaminski: Ich spüre den Rückhalt des Vereins und konzentriere mich auf meine Aufgabe.
Wie stabil ist Ihr Trainerstuhl, Herr Gunkel?
Gunkel: Alles ist gut. Ehrlich gesagt, habe ich darüber noch gar nicht nachgedacht.
Ist es ein Vorteil für ein ruhiges Arbeiten, dass der Fokus beim VfB auf der ersten Mannschaft liegt?
Gunkel: Der Fokus liegt immer auf der ersten Mannschaft. Aber es ist ja nicht so, dass wir mit dem VfB II abgeschlagen wären.
Ist es für Sie ein Problem, dass Sie noch vom ehemaligen Sport-Vorstand Robin Dutt geholt wurden?
Gunkel: Ich kenne Robin Dutt aus der gemeinsamen Zeit beim SC Freiburg, aber an meiner Verpflichtung waren auch andere Personen beteiligt, zum Beispiel unser sportlicher Leiter Michael Gentner, den ich sogar schon länger kenne als Robin Dutt und mit dem ich die Fußballlehrer-Ausbildung absolviert habe.
Sie hatten stets den Austausch mit Jos Luhukay gelobt. Wie sehr bedauern Sie seinen Abschied?
Gunkel: Der Austausch mit ihm war sehr gut. Es geht ja nicht immer nur um Positionen, es geht auch um den Menschen. Deshalb bedauere ich das. Aber es ist immer die Entscheidung der direkt Beteiligten, die ich nicht beurteilen kann.
Ihre Mannschaft wurde noch von Alexander Schmidt zusammengestellt, auch er ist längst nicht mehr im Amt. Wünschen nicht auch Sie sich mehr Kontinuität beim VfB?
Gunkel: Jeder wünscht sich Kontinuität, diese erleichtert einen Entwicklungsprozess. Doch die Entscheidungen beim VfB waren der Situation geschuldet.
Bei den Kickers herrscht in Sachen Präsident und Sportdirektor Kontinuität. Was nichts daran ändert, dass es zuletzt Unmutsäußerungen und „Zeyer raus“-Rufe gab. Könnte sich diese Unruhe im Umfeld auf die Mannschaft negativ auswirken?
Kaminski: Wir wollen positiv denken, etwas gestalten und uns nicht zu viel mit der Vergangenheit beschäftigen. Michael Zeyer und ich haben die Mannschaft gemeinsam zusammengestellt. Wir haben einen sehr guten und intensiven Austausch – im Übrigen auch mit dem NLZ-Chef und Oberliga-Trainer Dieter Märkle.
Der Absturz vom Fast-Relegationsteilnehmer zur zweiten Liga zum Regionalliga-Mittelfeldteam ging rasend schnell. Können Sie den Unmut der Fans nicht auch verstehen?
Kaminski: Wie gesagt, der Blick zurück hilft keinem weiter. Wir müssen aus der Vergangenheit die richtigen Schlüsse ziehen und etwas Positives für die Zukunft kreieren. Daran arbeiten wir alle im Verein gemeinsam.
Der Erfolg ist bisher bescheiden.
Kaminski: Wir haben gezeigt, dass wir Kämpferqualitäten haben und auch guten Fußball spielen können. In den letzten beiden Auswärtsspielen haben wir auch die Stabilität in der Defensive verbessert. Das müssen wir aber weiterentwickeln.
Wo muss der VfB II noch zulegen?
Gunkel: Wir müssen erkennen, dass spielerische Mittel alleine nicht reichen, sondern auch Kämpferqualitäten in dieser Liga unabdingbar sind.