Das Dreiecksplätzle in Stuttgart-Kaltental hat Gestalt angenommen. Autofahrer monieren aber die Zufahrt zu den Parkplätzen der BW-Bank. Die Kanten seien so scharf, dass die Reifen kaputt gehen, so der Vorwurf.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Kaltental - Peter Siebenrock ist sauer. In der vergangenen Woche musste er den ADAC rufen, weil er einen platten Reifen am Auto hatte. Das Malheur passierte, als er über den abgesenkten Bordstein am neu gestalteten Dreiecksplätzle fuhr, um zu den Kundenparkplätzen der BW-Bank zu gelangen. „Die Kanten der Bordsteine sind messerscharf“, kritisiert der Mann aus Kaltental. Noch während er auf die Pannenhelfer wartete, erlitt ein anderer Autofahrer genau das selbe Schicksal: Auch er fuhr über die Kante und schlitzte sich einen Reifen auf. Für Siebenrock ist das ein Unding: „Man muss die Zufahrt zu den Parkplätzen schon sehr genau treffen, damit nichts passiert“, sagt er. Auch die Mitarbeiter der BW-Bank hätten ihm bestätigt, dass schon mehrere Autofahrer sich an dieser Stelle einen Platten geholt haben.

 

Beim städtischen Tiefbauamt hat sich aber bislang noch keiner beschwert. Sebastian Lübbe vermutet, dass die betroffenen Autofahrer „nicht die richtige Einfahrt gefunden haben“. Am neuen Dreiecks-plätzle sei der Bordstein auf einer Länge von vier Metern auf drei Zentimeter abgesenkt, so dass die Kunden der Bank problemlos die Parkplätze erreichen können. „Wenn man da drüberfährt, dann darf nichts passieren“, sagt der Dienststellenleiter. Wenn allerdings jemand versehentlich über den abgeschrägten Bordstein oder gar über das Hochbord holpere, dann könne er sich durchaus vorstellen, dass das dem Reifen nicht gut bekomme. Schließlich seien die Randsteine aus Granit und sie haben eine „definierte Kante“.

Die Stadt will keinen Durchgangsverkehr

Lübbe gibt auch zu, dass die Zufahrt zu den Kundenparkplätzen nicht übermäßig breit sei. Das solle sie aber auch nicht sein. Denn die Stadt wolle an dieser Stelle keinen Durchgangsverkehr mehr haben. Wer von der Böblinger Straße in Richtung Burgstraße abbiegen möchte, muss seit der Umgestaltung des Dreiecksplätzles einige Meter weiter vorn um eine 90-Grad-Kurve fahren. Lübbe verspricht aber, sich die Sache vor Ort noch einmal anzuschauen. „Wenn es Probleme gibt, dann können wir das entschärfen“, sagt der Experte.

Die Angelegenheit ist zwischenzeitlich auch an den ehrenamtlichen Bezirksvorsteher Raiko Grieb herangetragen worden. Ebenso wie Lübbe betont er, dass es sich bei diesem Teil des Dreiecksplätzles nur noch um eine Zufahrt zu den Stellplätzen handele. „Die Funktion hat sich geändert. Früher war das eine Abbiegespur. Jetzt ist es Teil des Platzes“, sagt Grieb. Womöglich müsse der ein oder andere Bürger das noch verinnerlichen und sein Tempo beim Überqueren des Bordsteins anpassen, sagt Grieb und ergänzt: „Es kann auch am Fahrstil liegen, wenn man sich an dieser Stelle den Reifen aufschlitzt.“

Es gibt keinen Fehler

Inzwischen ist das Tiefbauamt vor Ort gewesen. Das Ergebnis ist Raiko Grieb bereits bekannt: „Es gibt keinen Fehler. Die Firmen haben alles ordnungsgemäß ausgeführt.“ Bei einem abgesenkten Bordstein sei eine Höhe von drei Zentimetern Standard. Dennoch werde das Tiefbauamt noch einmal nachbessern und die Kanten abrunden.

Derweil sind die Arbeiten am Dreiecksplätzle so gut wie abgeschlossen. Im Frühjahr bepflanzen die Mitarbeiter des Gartenamts noch die Grünfläche in der Mitte, auf der bereits drei Bäume stehen. Außerdem sind Bänke geplant. Die Stadt hat den Platz von 52 auf etwa 83 Quadratmeter vergrößert. Dafür ist die Abbiegespur weggefallen und zwei Kurzzeitparkplätze wurden gestrichen. Allerdings nicht komplett. Die Stadt hat einige Meter weiter oben an der Burgstraße zwei neue Kurzzeitparkplätze ausgewiesen. Die Umgestaltung des Platzes kostete etwa 150 000 Euro. Demnächst soll der Platz noch einen Namen bekommen. In einer der nächsten Sitzungen des Bezirksbeirats möchte Grieb einige der von den Bürgern eingereichten Ideen vorstellen. Bis die Kaltentaler den Platz taufen können, wird aber wohl noch einige Zeit vergehen. Denn die Entscheidung trifft letztlich der Gemeinderat.