Noch in diesem Jahr soll das sogenannte Dreiecksplätzle an der Ecke Böblinger Straße/Burgstraße aufgehübscht werden. Dem fallen die dortigen Kurzzeitparkplätze zum Opfer. Davon sind die Geschäftsleute an der Böblinger Straße nicht begeistert.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Kaltental - Einige der Geschäftsleute an der Böblinger Straße hatten gehofft, die Pläne für das Dreiecksplätzle an der Böblinger Straße doch noch einmal umstoßen zu können. Doch dem erteilten die Bezirksbeiräte in ihrer Sitzung am Dienstag eine klare Absage. Denn sie hatten sich bereits im November für die Variante ohne Parkplätze entschieden. Nun ging es nur noch um die Detailplanung. Diese stellte der Landschaftsarchitekt Jochen Köber in dieser Woche den Lokalpolitikern vor.

 

So soll die Grünfläche mit einem weißen Metallband eingefasst werden. An der Ecke Böblinger Straße/Burgstraße ist eine Holzbank ohne Rückenlehne geplant. Auf der Fläche werden drei Kirschbäume gepflanzt. Damit wird dem Thema Dreieck Rechnung getragen. Unter den Bäumen werden Stauden wachsen. An dem Masten in der Mitte der Fläche soll eine Clematis emporklettern. Diese ist zwar nicht immergrün. Doch dafür wird sie ebenso wie die Kirschbäume nicht allzu hoch, so dass die Oberleitungen nicht gefährdet sind. Die Bezirksbeiräte hatten im November auch beschlossen, dass der Abzweig von der Böblinger Straße in Richtung Burgstraße für Autofahrer gesperrt wird. Die Kurzzeitparkplätze fallen weg. Die Zufahrt zu den Parkplätzen der BW Bank bleibt jedoch erhalten. Der Straßenraum wird mit einem sandsteinfarbenen Belag versehen.

Davon waren Sonja Müller von Müllers Raumausstattung und Dieter Hofmann, der Filialleiter der BW Bank, alles andere als begeistert. „Das ist eine geschäftsschädigende Planung“, sagte Müller. Ihr Laden sei auf die Stellplätze angewiesen. Schließlich könne seit dem Bau des Radwegs nicht mehr direkt vor dem Geschäft geparkt werden. Das führe vor allem bei der Belieferung zu Problemen. Außerdem kämen auch viele Kunden mit dem Auto. „Für uns ist es nicht möglich, weiterzuarbeiten, ohne uns 20-mal am Tag strafbar zu machen“, sagte Müller und meinte damit, dass im Umfeld des Ladens häufig verkehrswidrig geparkt wird. Müller drohte: „Wir überlegen, ob wir unter diesen Bedingungen nicht lieber woanders hingehen sollten.“

Plädoyer für Erhalt der Kurzzeitparkplätze

Dieter Hofmann sah es ähnlich. Auch ihm wäre es lieber, wenn die Kurzzeitparkplätze erhalten blieben. Doch die Bezirksbeiräte waren sich einig, dass dieses Fass nicht erneut aufgemacht werden sollte. In der November-Sitzung habe es keinen einzigen Bürger gegeben, der sich für den Erhalt der Parkplätze ausgesprochen habe, sagte Wolf-Dieter Wieland (FDP). Roland Petri (CDU) ergänzte: „Jetzt ist es dafür zu spät. Das ist bedauerlich.“ Rupert Kellermann stieß ins gleiche Horn: „Wir haben mittlerweile eine andere Beschlusslage“, sagte der ehrenamtliche Bezirksvorsteher. Auf stur schaltete der Bezirksbeirat jedoch nicht. So beantragte Reinhard Kühn (SPD) schließlich, dass zum Ausgleich an der Burgstraße wieder zwei Kurzzeitparkplätze eingerichtet werden sollen.

Darüber hinaus hatten die Bezirksbeiräte nur noch wenige Anregungen. Wolfgang Jaworek (Grüne) wollte wissen, ob nicht auch eine offenere Gestaltung der Fläche möglich wäre. Köber entgegnete jedoch, dass man sich bewusst für die Metalleinfassung entschieden habe, damit in der Ortsmitte kein Hundeklo entstehe. Debattiert wurde auch noch einmal darüber, ob an dem neuen Platz weitere Sitzgelegenheiten geschaffen werden sollen. Köber will dies nun noch einmal prüfen. Schließlich befürworteten die Lokalpolitiker mit 15 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung die Planung.