Politik/Baden-Württemberg: Rainer Pörtner (pö)

Wie läuft ein Drohnenangriff ab?

 

Die Entscheidung, ob ein vermeintlicher Terrorist getötet werden soll, trifft der amerikanische Präsident. An der Aufklärung und Analyse, wer auf die Todesliste soll, wo er zu finden und wie er zu töten ist, wirkt Africom wie viele andere Militär- und Geheimdienstorganisationen der USA mit. An der tatsächlichen Militäroperation mit einer Kampfdrohne sind in der Regel eine große Zahl von Menschen beteiligt: Soldaten, Analysten, Techniker, Juristen. Moderne Computertechnik macht es möglich, dass dabei zeitgleich von verschiedenen Kontinenten aus agiert wird.

Treffen die Recherchen von Fuchs und Goetz zu, läuft eine solche Africom-Operation beispielsweise so ab: Die Aufträge für die Drohnen-Mission kommen aus Stuttgart. Die Kampfdrohne steigt von Dschibuti oder einer der neun anderen afrikanischen Drohnenbasen aus in den Himmel. Die Bilder, die von der Drohne via Satellit übermittelt werden, laufen in der US-Flugleitzentrale im rheinland-pfälzischen Ramstein auf. Die Piloten allerdings, die mit ihren Joysticks die Drohnen lenken und am Ende die Rakete abfeuern, sitzen auf einem Luftwaffenstützpunkt in den USA. Wer den finalen Befehl zur Exekution eines Opfers gibt, schreiben Fuchs und Goetz, bleibt bisher Geheimnis des Militärs.