Bier – Sachsen trinken mehr

Auswärtsspiele sind aus familiärer Sicht ja eine recht unschöne Sache. Wenn die Dresdner an diesem Wochenende nach Stuttgart kommen, haben sie aber einen großen Vorteil: Sie können ganz ungeniert fremdgehen – zumindest, wenn es um ihre Trinkgewohnheiten geht. Sollten die Gäste in der Fremde nämlich auf ein gepflegtes Stuttgarter Hofbräu umsteigen, käme das auch in der Heimat ganz gut an. Die schwäbische Brauerei gehört seit 2010 zur Dresdner Radeberger-Gruppe (Stichwort Semperoper). Eine solche Übernahme klingt wie eine Niederlage aus Stuttgarter Sicht – weil es hierzulande aber noch andere Bierbrauer gibt, fällt sie wenig eindeutig aus. Vielleicht bringen ja andere Parameter mehr Klarheit. Der jährliche Bierabsatz liefert zumindest ein Indiz. In Baden-Württemberg flossen im Jahr 2016 zusammen 4,8 Millionen Hektoliter, in Sachsen waren es stolze 7,6 Millionen. Aber was soll’s? Irgendwie sind doch alle Biertrinker gleich – seit 500 Jahren. Dank des Reinheitsgebots.