In der südafrikanischen Republik Sambia sind seit Oktober 300 Menschen an Cholera gestorben. Die Regierung rät jetzt dazu, aufs Land zu ziehen. Dort gebe es mehr sauberes Wasser.

Der sambische Präsident Hakainde Hichilema hat die Bevölkerung aufgrund eines Choleraausbruchs aufgefordert, die großen Städte zu verlassen. In den dicht besiedelten Ballungsgebieten mit schlechter sanitärer Versorgung breitete sich die Cholera schneller aus, sagte Hichilema laut dem britischen Sender BBC. Die Menschen sollten besser aufs Land ziehen.

 

Zuletzt hatten sich innerhalb von 24 Stunden mehr als 500 Menschen mit der hochansteckenden Durchfallerkrankung infiziert. Seit Oktober grassiert die Krankheit in Sambia, mehr als 300 Menschen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums bislang gestorben. Schon jetzt gibt es Fälle in acht der zehn Regionen des Landes, die Zahlen steigen derzeit vor allem in der Hauptstadt Lusaka in beängstigendem Tempo. Bereits vergangene Woche hatte der Präsident den Schulbeginn nach den Weihnachtsferien auf Ende Januar verschoben, um die Ausbreitung einzudämmen.

Besonders gefährlich für kleine Kinder

Der Präsident hielt jungen Menschen vor, sich ohne Job oder klare Vorhaben in den Städten aufzuhalten und für die Ausweitung der Armenviertel zu sorgen. Sie sollten aufs Land ziehen und dort Landwirtschaft betreiben. Land gebe es genug, und außerdem mehr sauberes Wasser als in den Städten.

Cholera wird über kontaminiertes Wasser und Essen übertragen. Unzureichende sanitäre Anlagen und schlechte Wasserversorgung führen zu einem höheren Infektionsrisiko. Besonders bei kleinen Kindern und Menschen mit schwachem Immunsystem kann die Krankheit unbehandelt zum Tod führen. Laut Weltgesundheitsorganisation wurden 2022 knapp eine halbe Million Fälle in insgesamt 44 Ländern registriert. Die tatsächlichen Zahlen liegen Schätzungen zufolge bei mehreren Millionen Erkrankungen pro Jahr.