Engagierte Bürger sind im Rathaus für ihre langjährige, unentgeltliche Arbeit geehrt worden.

Botnang - Das Ehrenamt wird im Stadtbezirk groß geschrieben. Viele der rund 13 000 Einwohner engagieren sich in ihrer Freizeit freiwillig und ohne dafür bezahlt zu werden. Keine Selbstverständlichkeit. Das wissen auch Botnangs Schultes Wolfgang Stierle und die Bezirksbeiräte. Um den vielen ehrenamtlichen Helfern für ihre Arbeit zu danken, veranstalten sie seit 2001 einmal im Jahr einen Empfang für engagierte Bürger. Essen, Getränke und Unterhaltungsprogramm werden aus dem Topf des Bezirksbeirats für bürgerschaftliches Engagement bezahlt.

 

Für Freitagabend waren wieder rund 90 Ehrenamtliche geladen, etwa die Hälfte konnte Stierle im Bezirksrathaus begrüßen. Der 14. Empfang dieser Art fand unter anderem zu Ehren der Fahrer des Botnanger Ortsbusses (Bob) statt. Sechsmal pro Woche und noch bei einigen Sondereinsätzen sei der Bob unterwegs, sagte Stierle und fand ausschließlich lobende Worte für das Projekt und die Fahrer, ohne deren ehrenamtliche Arbeit ein Betrieb nicht möglich sei: „Es ist ein echter Linienbetrieb mit großer Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit.“ Gerade für die älteren Botnanger ist der Ortsbus enorm wichtig. Er fährt nicht nur in etwas entlegenere Winkel des Bezirks, sondern die Fahrer helfen auch beim Ein- und Aussteigen oder beim Tragen schwerer Einkaufstaschen.

Freiwillige Helfer bauen Hemmschwellen ab

Eingeladen waren am Freitag auch die sogenannten Brückenbauer. Das gleichnamige Projekt wurde 2008 ins Leben gerufen, um die Botnanger und Neubürger mit Migrationshintergrund in den Alltag zu integrieren. „Wir wären ja dumm, wenn wir das Potenzial dieser Bevölkerungsgruppe nicht nutzen würden“, sagte Stierle. Viel zu lange habe man das in fast allen Bereichen nicht getan. Zudem habe man auch viel zu lange geduldet und dabei zugeschaut, wie Kinder teilweise für ihre Mütter und Väter bei Elternabenden dolmetschen mussten. „Dabei haben sie sicher auch Dinge gehört, die nicht für ihre Ohren bestimmt waren“, sagte Stierle. Mit den Brückenbauern sei das viel besser geworden. Ehrenamtliche mit Fremdsprachenkenntnissen helfen den Migranten bei Bedarf in alltäglichen Situationen. Die Brückenbauer sollen ein Stück weit Wegbegleiter sein und Hemmschwellen abbauen.

Zu guter Letzt wurden die Kammermusiker der evangelischen Kirchengemeinde Botnang am Freitagabend für ihr Engagement gelobt und verköstigt. Im vergangenen Jahr waren sie beim Ehrenamtsempfang noch aktiv für die Unterhaltung des Abends zuständig, als die Helfer aus der Kinderstadt Nikodelingen eingeladen waren. In diesem Jahr durften sie sich entspannt zurücklehnen und dem Kabarettisten Uwe Spinder lauschen, der mit Ausschnitten aus seinem Programm die Gäste erheitern konnte.

„Ich bin nicht die Fortsetzung des Kabarettisten“, sagte Mark Bachofer im Anschluss an den ersten Auftritt von Uwe Spinder. Der SPD-Kommunalpolitiker richtete im Namen des Bezirksbeirats das Grußwort an die Gäste: „Sie alle zeigen sich solidarisch und haben mit ihrer Arbeit sowie mit ihrem Engagement viel Freude und Dankbarkeit erzeugt. Sie haben allen Grund, stolz und zufrieden zu sein. Vielen Dank dafür. Machen Sie weiter so.“