Das Problem mit den Eichenprozessionsspinnern wirkt bis in den Winter. Die Kinderspielplätze „Schleicher“ und „Eichholzer Täle“ in Sindelfingen sind nach wie vor gesperrt.

Eigentlich herrscht in den Frühsommer-Monaten regelmäßig Eichenprozessionsspinner-Alarm. Die Haare der Raupen können bei Menschen allergische Reaktionen, Jucken und Brennen auslösen. So manche Freibad-Saison wurde in der Vergangenheit durch das vereinzelt massenhafte Auftreten der Tierchen bereits getrübt. Dass die Eichenprozessionsspinner aber sogar bis in den Winter Probleme bereiten können, zeigen Fälle in Sindelfingen, wo seit Monaten einige Spielplätze gesperrt sind – und das auch weiterhin bleiben.

 

Der Kinderspielplatz „Holzi“ im Eichholz könne seit dem vergangenen Samstag zwar wieder benutzt werden, schreibt die Sindelfinger Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung, doch die Spielplätze „Schleicher“ und „Eichholzer Täle“ sind weiterhin gesperrt. Wie kann das sein? „Die Brennhaare der Eichenprozessionsspinner bleiben in den alten Nestern zum Teil noch über lange Zeit giftig“, erläutert Christine Hemme, die zuständige Abteilungsleiterin im Sindelfinger Rathaus. Die beiden noch gesperrten Kinderspielplätze lägen unmittelbar umgeben von Eichenwald, der in den vergangenen zwei Jahren stark befallen gewesen sei. „Die alten Nester befinden sich überwiegend unzugänglich in den Baumkronen der Eichen im Umfeld der Spielflächen“, so Hemme, „bei Wind fallen Teile der Nester herunter und liegen dann meist schwer erkennbar im Laub und auf den Spielflächen.“ Im Herbst und Winter vor einem Jahr seien erstmals Fälle gemeldet worden, bei denen Kinder nach dem Besuch der Spielflächen ärztlich behandelt werden mussten. Deshalb ist man auf dem Rathaus inzwischen vorsichtig. „Die Kollegen vom Grünpflegebetrieb kontrollieren die Spielflächen regelmäßig und prüfen, wie viele Nester noch vorhanden sind oder ob sinnvolle Maßnahmen zum Entfernen eingeleitet werden können“, sagt Hemme.

In der Vergangenheit sind die Raupen im Kreis Böblingen zum Teil brachial bekämpft worden. Per Hubschrauber wurde Gift versprüht, die Raupen wurden abgeflammt oder abgesaugt. Zuletzt war das Problem insgesamt aber überschaubar.