Gemutmaßt wurde in den vergangenen Monaten immer wieder, was noch alles hinter den Ereignissen vom 12. und 13. Mai stecken könnte. Nach dem spurlosen Verschwinden der 54-Jährigen, blonden Frau aus dem weißverputzten Haus am Rande von Heidenheims Ortsteil Schnaitheim wird ihr Ehemann zur Zahlung von 300.000 Euro aufgefordert. Bei der Beschaffung kommt es zu Verzögerungen.

Gerüchteküche brodelt - Ehe der Bögerls soll am Ende gewesen sein

 

Der Sparkassenchef hinterlegt es erst später als gefordert an der Autobahn 7. Am nächsten Tag ist es immer noch da. Die Gekidnappte bleibt verschwunden. Zwei Tage später werden das Handy und das Auto der 54-Jährigen gefunden. Am 3. Juni dann die schreckliche Gewissheit: Sie lebt nicht mehr. Ein Spaziergänger entdeckt die Leiche Maria Bögerls in einem Waldstück.

Zeitweise brodelte die Gerüchteküche - in der Kreisstadt erzählten sich die Leute, in der Ehe der beiden angesehenen Bürger aus dem Ortsteil Schnaitheim habe es gekriselt. Vorläufiger Höhepunkt im Dezember: Thomas Bögerl sei Vater von Zwillingen geworden. „Es gibt keine Tatsachen, die dafür sprechen“ - so der knappe damalige Kommentar der Polizei.

Thomas Bögerl hatte damals via Fernsehsendung „Aktenzeichen XY“ die Entführer angefleht, seine Frau freizulassen - selbst das wurde später hinterfragt. Die Gerüchte bestürzen Menschen wie den Oberbürgermeister: „Das ist das Recht zur freien Meinungsäußerung, damit muss man zwar leben. Mit der Aufklärung der Tat, mit dem Wissen hätten alle Spekulationen endlich ein Ende“, sagt Ilg.