Schwarzmann dichtet für einen Roboterhersteller ebenso wie für einen örtlichen Bäckermeister. „Was wir nicht machen, sind politische und religiöse Geschichten“, sagt Schwarzmann: „So groß kann kein Scheck sein.“ Im vergangenen November hat er anlässlich der baden-württembergischen Literaturtage in Weinstadt Läden in Endersbach mit Aphorismen versorgt – vom Metzger über die Apotheke bis zum Schuhladen. Die Idee dabei: „Wir versuchen, Leute in die Stadt zu holen.“ Den Einzelhandel zu unterstützen, auch das halten Bley und Schwarzmann für ein Zukunftsthema: „Der Handel trägt zum Wesen einer Stadt und deren Lebendigkeit bei. Wenn nur noch Filialisten da sind, wird es diese Lebendigkeit nicht mehr geben.“ Aber auch der Einkaufstempel Milaneo in Stuttgart bestellte bei Schwarzmann und Bley eine Ausstellung mit Gedankensprüchen. Im Haus der Wirtschaft war das Duo zuletzt mit der Ausstellung „Ort & Poesie“ zu Gast. Sie kombiniert Fotos von Orten mit Gedankensprüchen und soll nun zu einem Bildband weiterentwickelt werden.

 

In diesem Sommer bescheren Nick Bley und Oliver W. Schwarzmann den Läden in der Winnender Innenstadt einen „Poetischen Juli“ mit individuell zugeschnittenen Aphorismen. Die schreibt Schwarzmann dieses Mal von Hand, mit dem Füller. „Ich scanne die Schrift ein, verändere und vergrößere sie“, sagt Bley.

„Wir haben noch einige Ideen“, sagt Schwarzmann, der Zukunftsvisionär, wenn man ihn nach weiteren Projekten fragt. Aber: „Wir verstehen uns als Ergänzung zur Werbung. Poesie muss punktuell bleiben, man darf nicht alles damit vollpflastern.“