Die neue Jeans oder der Pulli lassen sich auch bequem im Internet kaufen. Die Händler in der Stuttgarter Innenstadt wollen Kunden daher mit besonderen Aktionen wie einem verkaufsoffenen Sonntag locken. Arbeitnehmervertreter wollen das jedoch verhindern.

Stuttgart - Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi geht gegen den geplanten verkaufsoffenen Sonntag in der Stuttgarter Innenstadt vor. Die Gewerkschaft reichte gegen eine Sonntagsöffnung am 2. Oktober bei der Stadt Widerspruch ein, wie sie am Mittwoch mitteilte. Sie beruft sich dabei auf vom Bundesverwaltungsgericht beschriebene Kriterien für eine Sonntagsöffnung, nach denen der Anlass mehr Menschen locken muss als die Ladenöffnung an sich. Das ist bei der Öffnung anlässlich des „Goldenen Oktobers“ aus Sicht der Arbeitnehmervertretung aber nicht der Fall. „Die Stadt wurde deshalb aufgefordert, die Genehmigung zurückzuziehen.“

 

Die Stadt prüfe den Einspruch, sagte ein Sprecher. Insgesamt seien für 2016 insgesamt 33 verkaufsoffene Sonntage in allen Stuttgarter Stadtbezirken genehmigt worden. Der nun umstrittene Termin für die Stuttgarter Innenstadt wäre nach Angaben der City-Initiative (CIS) der erste seiner Art seit gut zehn Jahren in der Stuttgarter Innenstadt.

20 bis 25 Prozent mehr Umsatz im Einzelhandel

Derzeit haben Händler dort nur im Rahmen einer langen Einkaufsnacht die Möglichkeit, am Wochenende zusätzliche Geschäfte zu machen. Einzelne Händler verbuchten bei der jüngsten Einkaufsnacht nach CIS-Angaben allein aufgrund der längeren Öffnungszeiten 20 bis 25 Prozent mehr Umsatz.

Von dem Vorgehen von Verdi seien die Händler nicht begeistert, sagte CIS-Vertreterin Bettina Fuchs. Der Handel stehe im harten Wettbewerb mit der Konkurrenz im Internet. Ein verkaufsoffener Sonntag wäre eine gute Gelegenheit, zusätzliche Kunden zu locken.