Neue Einkaufszentren bedeuten viel mehr Wettbewerb. Viele Einzelhändler in Stuttgart stellen sich darauf ein. Doch das klappt nicht immer reibungslos.

Stuttgart - Stuttgart sei als Einkaufsstadt gut aufgestellt, die Innenstadt müsse sich aber weiterentwickeln, um sich gegen die 2014 kommende Konkurrenz der beiden Einkaufszentren Gerber (Paulinenbrücke) und Milaneo (Wolframstraße) behaupten zu können, sagt der Citymanager Hans H. Pfeifer. „Das wird ein richtiger Wettbewerb, allein das Milaneo wird einen Werbeetat von 2,5 Millionen Euro haben. Wir haben in der City die achtfache Einkaufsfläche, aber nur ein Fünftel des Etats“, stimmt Pfeifer den Innenstadthandel in seinem Jahresausblick auf die neuen Entwicklungen ein – verbunden mit einem längeren Wunschzettel für 2012.

 

Ganz oben steht dabei für ihn, dass in Sachen Stuttgart 21 in der Stadt wieder nachhaltig mehr Ruhe einkehrt. „Die ständigen Demos haben uns geschadet, bei den Umsätzen nach innen und auch außerhalb, das hat keiner mehr verstanden. Wir würden uns wünschen, dass man jetzt den moderaten Weg der Demos am Südflügel auch einhält“, sagt Pfeifer, verbunden mit einem Hinweis auf die gesunkene Anziehungskraft der Landeshauptstadt für auswärtige Einkaufsbummler. „Ich hoffe, dass wir im neuen Jahr ein freundliches Nebeneinander bewahren können und die extremen Projektgegner sich zurückhalten.“

Großes Durcheinander in der Adventszeit

Von seinen eigenen Mitgliedern wünscht sich der Citymanager mehr Gemeinsamkeit beim Thema Ladenöffnungszeiten. Auf das große Durcheinander in diesem Advent anspielend sagt er: „Die Geschäfte im Gerber und im Milaneo werden gemeinsame Öffnungszeiten haben. Wir in der City können uns den Individualismus so nicht mehr leisten.“ Er setzt auf einen heilsamen Druck der Umstände und will 2012 einen neuen Anlauf für gemeinsame erweiterte Kernzeiten im Weihnachtsgeschäft nehmen.

Von Stadt und Gemeinderat wünscht sich die Cityinitiative ein anhaltendes Engagement beim Umbau der Einkaufsstraßen. Dass nach der Querspange nun die Marienstraße und die Tübinger Straße umgestaltet würden, sei ein Erfolg. Nur so werde ein neues Geschäftsquartier entstehen, das sich qualitativ an die Königstraße anschließe. „In integrierter Lage ein dichtes Angebot, das ist gut für die Stadt“, betont Pfeifer. Deshalb habe für ihn Priorität, dass mit dem nächsten Haushalt 2014/2015 dann auch für das Straßenstück zwischen Tübinger Straße und Wilhelmsplatz und die Kreuzung Tor-/Eberhardstraße Geld in die Hand genommen werde. Auch die Kronprinzstraße sehe „miserabel“ aus und müsse dann als nächste neu gestaltet werden. Ebenso müsse das Thema fehlender Toilettenanlagen neu angegangen werden.