Der Umbau der Hirschkreuzung wird im kommenden Jahr zusammen mit der Straßensanierung in Angriff genommen. Die CDU scheitert mit dem Antrag, beide Millionenprojekte aus Verkehrssicherheitsgründen nacheinander anzugehen.

Eislingen - In den vergangenen Jahren ist die eine oder andere Abstimmung im Eislinger Gemeinderat ziemlich knapp ausgefallen, wenn es um die Zukunft der Hirschkreuzung an der alten B 10 ging. Nicht ganz so knapp war es jetzt beim endgültigen Votum dafür, dass der Umbau der Hirschkreuzung und die Sanierung der Schlossstraße im kommenden Frühjahr gleichzeitig beginnen sollen. Zwölf zu neun, bei einer Enthaltung, lautete das Abstimmungsergebnis diesmal. Es wäre allerdings knapper ausgefallen, wenn es die CDU-Rätin Karin Schuster rechtzeitig zur Abstimmung in den Sitzungssaal geschafft hätte.

 

Zehn Gegenstimmen gab es denn auch anschließend bei der Entscheidung über die konkreten Pläne für den Umbau der Hirschkreuzung zum Kreisverkehr samt dem Rückbau der angrenzenden Teile der Stuttgarter Straße. Die Mehrheit der Befürworter bildeten jeweils die Grünen, die SPD samt dem Oberbürgermeister Klaus Heininger und die Hälfte der FW-Fraktion.

Bedenken wegen Verkehrssicherheit

Letztlich ohne Erfolg hatte die CDU zu erreichen versucht, dass die beiden Vorhaben nacheinander begonnen werden. Zunächst möge die Schlossstraße saniert und dann erst die Hirschkreuzung umgebaut werden, lautete der Antrag. Sonst könnten die Belastungen für die Bürger unzumutbar und die Sicherheit in dem Bereich der Schloßstraße, wo sie ein Schulweg ist, gefährdet werden, so die Befürchtung der Christdemokraten.

Schon in den Beratungen im Technischen Ausschuss hatte der Eislinger Oberbürgermeister dem entgegengehalten, es gebe wenig Einfluss der beiden Baustellen aufeinander, sie seien durchaus gleichzeitig machbar, ohne dass der Verkehr dort zusammenbreche. Auch die Zeitplanung des CDU-Vorschlags, so legte der OB jetzt in der Sitzung nach, sei unrealistisch. Um die Umbauten nacheinander noch im kommenden Jahr zu realisieren, „müsste Ihr Jahr 16 Monate haben“.

Kreisel mit rundumlaufendem Radweg

Der künftige Hirschkreisel wird einen Durchmesser von 30 Metern haben und die Stadt inklusive des Rückbaus der bisher unter der Kreuzung verlaufenden Unterführung knapp 1,7 Millionen Euro kosten. Eine Unterführung, wie an der bisherigen Kreuzung, wird es nicht mehr geben. Rund um den Kreisel wird ein zwei Meter breiter Radweg angelegt, der vier Meter vom Kreisel abgesetzt ist. Die nicht befahrbare Kreismitte mit einem Durchmesser von 14 Metern wird mit einem zwei Meter breiten Pflasterstreifen umgeben. Im Bereich der umliegenden Gebäude versprechen die Planer großzügige Fußgängerflächen. Der Hirschkreisel soll zum Umzug des Stadtfestes im Jahr 2017 als komplette Verkehrsanlage zur Verfügung stehen.

Weitere 420 000 Euro fallen laut einer Kostenschätzung für den Umbau der Stuttgarter Straße bis zum Mühlbachkreisel an. Dort wird die künftig sieben Meter breite Straße durch eine beidseitige 30 Zentimeter breite Pflasterrinne optisch weiter verengt. Bei Tempo 30 soll den Radfahrern laut dem Umbaukonzept „ein sicheres Mitschwimmen“ ermöglicht werden. Hinter von Bäumen unterbrochenen Längsparkplätzen liegen gepflasterte Gehwege.

Die Kosten des Gesamtprojektes samt Verkehrsoptimierungen an den Straßen rundum liegen damit nach aktuellen Berechnungen bei knapp 2,1 Millionen Euro. Noch einmal 1,1 Millionen muss die Stadt für den Ausbau der Schlossstraße ausgeben. Laut den Planungen werden die dortigen Tiefbauarbeiten im Frühjahr ausgeschrieben. Der Straßenumbau soll dann vor dem Winter abgeschlossen sein.