Eltern aus Leinfelden-Echterdingen werden im nächsten Jahr deutlich mehr für die Betreuung ihres Nachwuchses zahlen.

Leinfelden-Echterdingen - Nun ist es amtlich: Eltern werden vom nächsten Jahr an deutlich mehr für die Betreuung ihres Nachwuchses bezahlen müssen. Die Kita-Gebühr wird zunächst um 5,6 Prozent und neun Monate später um weitere drei Prozent steigen. Dafür hat sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich – allerdings mit einer relativ großen Zahl an Enthaltungen – ausgesprochen.

 

Zuvor hatte die Grünen-Fraktion noch vergeblich versucht, die Prozentzahl zu drücken. Eva Barth-Rapp (Grüne) hatte beantragt, dass man die Eltern insgesamt nur mit sechs Prozent mehr belasten sollte. Schließlich habe sich der Gemeinderat in der Vergangenheit darauf geeinigt, dass man die Kita-Gebühr vorsichtig und moderat anpassen wolle.

Dazu sagte Sozialbürgermeister Carl-Gustav Kalbfell: „Das kann ich Ihnen nicht empfehlen.“ Die Verwaltungsspitze wolle den Empfehlungen der kommunalen Spitzenverbände besser gerecht werden. Zudem habe sich die Tarifstruktur der pädagogischen Fachkräfte verändert.

OB Roland Klenk sagte: „Wir hätten Ihnen eigentlich mehr vorschlagen müssen.“ Und: „Wir geben hier nur die Preissteigerungen weiter, welche die Stadt selbst zu verkraften hat.“ Das sei unter den Eltern auch vermittelbar. „Der Saal ist nicht voller Protestplakate“, bemerkte er. „Bei uns ist auch keine einzige Protestmail eingegangen“, ergänzte Kalbfell. Der Elternbeirat wurde über die Pläne der Verwaltung informiert.

Auch Judith Skudelny (FDP) und Claudia Moosmann (Filderpiraten) war die Anpassung zu hoch. Die Sozialdemokraten sprachen sich erneut gegen eine Erhöhung um knapp neun Prozent aus. „Bei der Kleinkindbetreuung zahlen wir nicht drauf“, sagte SPD-Stadtrat Jens Zellmer. Die Empfehlungen der kommunalen Spitzenverbände sei eine Empfehlung einer Lobbyistengruppe der Städte und Gemeinden.

Dennoch wurde der Vorstoß der Grünen mehrheitlich abgelehnt. Was zur Folge hatte, dass diese Fraktion dennoch dem Verwaltungsvorschlag folgte. Bei der Vorberatung im Verwaltungs-, Kultur- und Sozialausschuss war, wie berichtet, eine emotionale Debatte rund um das Thema Qualität der Kinderbetreuung entbrannt.