Anlass: Am 6. Dezember verkündete CDU-Ministerpräsident Stefan Mappus, dass das Land die 45,01 Prozent umfassenden Anteile der Électricité de France (EdF) an der Energie Baden-Württemberg (EnBW) zum Preis von 41,50 Euro pro Aktie übernehmen werde. Der Verkauf werde über die landeseigene Neckarpri GmbH abgewickelt. Den anderen Gesellschaftern werde das gleiche Angebot gemacht.

 

Verzicht: Die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW), zweiter Hauptaktionär, hatten am 5. Dezember 2010 auf den Verkauf ihrer Anteile von ebenfalls 45,01 Prozent verzichtet.

Anteile: 9,98 Prozent der Anteile standen zum Verkauf. Sie gehören der EnBW selbst (2,3 Prozent vom Grundkapital) sowie vier kommunalen Zweckverbänden, der Badischen Energieaktionärsvereinigung (BEV) mit 2,54 Prozent, dem Gemeindeelektrizitätsverband Schwarzwald-Donau (GDS) mit 1,28 Prozent, dem Landeselektrizitätsverband Württemberg (LEVW) mit 0,54 Prozent und dem Neckar-Elektrizitätsverband (NEV) mit 0,69 Prozent. Die übrigen Aktien verteilen sich auf ungebundene Städte und Gemeinden sowie Belegschaftsaktionäre und den Streubesitz.

Verkauf: Bis zum Ablauf der ersten Frist am 18. März waren dem Land 5,9 Millionen Aktien angeboten worden. Das waren 2,34 Prozent der insgesamt zum Verkauf stehenden Anteile. Bis zum Ende der Fristverlängerung auf den 6. April stieg dieser Quotient auf 3,1 Prozent. Verkauft haben vor allem LEVW-Mitglieder - 1,1 Millionen Aktien. Der Verband verliert 80 Prozent seiner Mitglieder und hat nun noch 0,11 Prozent. Der GDS veräußerte knapp 812000 Aktien und büßte sechs seiner 33 Mitglieder ein. Der Anteil sank auf knapp 0,96 Prozent. Die BEV verlor am Ende 0,1 Prozent ihrer Anteile. Von den Kommunen verabschiedeten sich unter anderem Bruchsal, Ettlingen, Rastatt, Villingen-Schwenningen, Wiernsheim, Tauberbischofsheim und Bad Mergentheim aus dem Stromkonzern.