Um die Energiewende zu beschleunigen, will der Bund offenbar Investoren entgegenkommen, die ihr Geld in Windkraftanlagen stecken wollen. So soll der staatlich garantierte Abnahmepreis für Strom aus Windparks auf See vom kommenden Jahr an auf 15 Cent pro Kilowattstunde steigen. Gekürzt werden soll dieser Satz erst für Windräder, die nach 2017 ans Netz gehen. Damit soll ein Anreiz geschaffen werden, schnell zu bauen und zu investieren. Aus Plänen zur Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG), die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegen, geht zudem hervor, dass der garantierte Abnahmepreis sogar 18,5 bis 19 Cent betragen könnte. Dann soll die Vergütung aber nur noch für acht statt zwölf Jahre garantiert werden. Dieses sogenannte Stauchungsmodell zum beschleunigten Ausbau forderte in Zingst auch EnBW-Chef Hans-Peter Villis.

 

Der Bundesverband Windenergie (BWE) nannte Baltic 1 einen ersten wichtigen Schritt. Allerdings bleibe die Windenergie an Land das Zugpferd, sagte BWE-Präsident Hermann Albers. Hier könnten Länder und Kommunen den Bau auch größerer Windräder erleichtern. Wind an Land sei der kostengünstigste Ökostrom.

Auch Merkel sprach sich in Zingst dafür aus, parallel zu den Investitionen in Windparks auf See auch den landschaftsverträglichen Bau von Windkraftanlagen in Süddeutschland und die Errichtung von Pumpspeicherkraftwerken voranzutreiben. Die Bundeskanzlerin kündigte zudem ein fünf Milliarden Euro umfassendes Sonderprogramm der staatseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) für den beschleunigten Ausbau der regenerativen Energieträger an. Das Programm werde gerade aufgelegt und habe gute Chancen, zügig umgesetzt zu werden.