Dem Engagement und Budget sei dank: Auf Initiative des Stadtsenriorenrats wurden in Stammheim etliche neue Sitzgelegenheiten aufgestellt.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Stammheim - Wanderer, kommst Du nach Stammheim – dann bist Du richtig. Denn wer wandert, muss auch mal Pause machen. Und neuerdings lässt sich im Ort an deutlich mehr Stellen rasten, als es bislang der Fall war. Rund ein Dutzend neuer Bänke sind in den vergangenen Monaten aufgestellt worden. Die meisten davon in den Außenbereichen des Stadtbezirks. Die letzte vor wenigen Tagen.

 

Vergangene Woche fand darum eine kleine Einweihung statt: Bezirksvorsteherin Susanne Korge, Martin Herrling vom Gartenamt, der Bürgervereinsvorsitzende Martin Hechinger sowie die Stadtseniorenräte Rudolf Hainzl und Gustav Trauth versammelten sich an Stammheims höchster Stelle. Nur einen Steinwurf vom Wasserhochbehälter entfernt steht die neue Bank, direkt an der Solitudeallee.

Ein Bürger hatte neue Bänke gefordert

„Streng genommen geht die Initiative auf einen Bürger zurück, der vor zwei Jahren auf dem Stammheimer Rundwanderweg gelaufen ist“, erinnert sich Gustav Trauth. Der Mann habe daraufhin bei der damaligen Bezirksvorsteherin Tina Hülle angeregt, neue Bänke aufzustellen. Hülle wiederum bat den Stadtseniorenrat, nach geeigneten Plätzen Ausschau zu halten. Gesagt, getan. Rudolf Hainzl machte daraufhin zunächst eine Bestandsaufnahme, notierte beschädigte Bänke und markierte Stellen, die ihm geeignet erschienen. „Es sollten Standorte sein, die einerseits gut frequentiert und andererseits auch möglichst idyllisch gelegen sind“, sagt Hainzl. 15 Wunschstandorte wurden notiert und an Hülles Nachfolgerin Susanne Korge weitergeleitet. Bernhard Kirchmaier und Martin Herrling überprüften zunächst ihr Budget und dann, welche Stellen sich am Besten eignen. Nicht jeder Vorschlag ließ sich umsetzen, denn manche Stelle befindet sich in Privatbesitz. „Drei Bänke haben wir erneuert. Sieben weitere sind hinzugekommen“, sagt Herrling.

Rund 400 Euro plus Kosten für die Installation

Rund 400 Euro kostet ein hölzernes Sitzmöbel. Das Installieren macht dann, je nach Aufwand – ob Gras, Pflasterstein oder Asphalt – noch mal rund 250 Euro aus. Die Lebensdauer liegt bei 15 Jahren mindestens, schätzt Herrling. „Die neuen Bänke haben Füße aus Recyclingmaterial, die faulen nicht so schnell wie hölzerne. Sitzflächen und Lehnen lassen sich austauschen.“

Die Standorte sind: an der Solitudeallee bei der Brücke über die B 27 A; vor der JVA an der Emerholzschranke; zwei Bänke am Festplatz zwischen TV und SC; am Ende der Schwilkenhofstraße; beim Biotop an der Rundschule am Fliegenweg; am Rand des Witthauwaldes; am Wasserhochbehälter nach Neuwirtshaus; zwei Bänke am Spielplatz an der Münchinger Straße. Geplant sei eine weitere an der Straße Im Egerten.

Dem Wunsch, an jeder Bank auch einen Mülleimer aufzustellen, konnte das Amt nicht nachkommen. „Grund sind die Kosten, die durch das Leeren entstehen würden“, erklärte Bezirksvorsteherin Susanne Korge. „Wo es Mülleimer gibt, werden sie wöchentlich geleert.“

Auch so überwiegt die Freude über die neuen Bänke. Rudolf Hainzl: „Es ist schön zu sehen, dass sie von Spaziergängern angenommen werden.“ Die Initiative sei ein gelungenes Beispiel für bürgerschaftliches Engagement. „Viele Menschen meinen, dass es nichts bringt, wenn man im Rathaus Anregungen macht, aber dem ist nicht so.“

Auch der Bürgerverein stiftet eine Bank

Doch die zehn erneuerten beziehungsweise ersetzen Bänke sind noch nicht alles. In der Nähe des Friedhofes und des Luise-Schleppe-Hauses gibt es vier neue Bänke. Eine vorhandene Bank wird versetzt, eine wird vom Bürgerverein gestiftet; sie steht an der Archäologie-Hinweistafel in Sieben Morgen. Eine bezahlt das Gartenamt.

Die vierte Bank wird von einer Frau gesponsert. Das Geld dafür hat sie vom Umtausch der Pfandflaschen erhalten, die sie neben Müll beim Joggen einsammelt. Ihren Namen möchte die Spenderin nicht nennen, aber eines ist jedenfalls sicher: Sie joggt viel.